Facebook: Videoabrufe sind "keineswegs geschönt"

YouTuber hatten Facebook vorgeworfen, die enorme Zahl von 8 Milliarden Videoabrufen pro Tag sei geschönt und ein Großteil der Abrufe stamme von illegitimen Re-Uploads durch die Facebook-Nutzer. Nun hat Facebook auf die Anschuldigungen geantwortet.

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Facebook Video

(Bild: In a Nutshell)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Volker Zota

Facebook weist Vorwürfe zurück, bei der Zählung von Videoabrufen mit geschönten Statistiken zu arbeiten. Die zuletzt mit den Quartalszahlen veröffentliche Zahl von 8 Milliarden täglichen Videoabrufen sei nicht übertrieben, erläuterte ein Unternehmenssprecher gegenüber heise online. "Auch wenn Videos zumeist im Autoplay starten, wird immer erst nach mindestens drei Sekunden Abspielzeit ein Video-Aufruf gezählt." Bisher gebe es zwar keinen Industriestandard für die Messung von Videoaufrufen, drei Sekunden seien aber eine gängige Währung.

Rund 75 Prozent der Video-Views auf Facebook entstehen laut dem Unternehmen "im mobile News-Feed". Dort scrollen die Nutzer sehr schnell über die Inhalte; gleiches gelte auch für die Browser-Nutzung. Wenn jemand dann mindestens drei Sekunden auf einem Video verweile, sei das ein sehr eindeutiges Signal dafür, dass er oder sie nicht einfach nur über das Video hinweg scrollt, sondern es tatsächlich ansehen will.

Auch auf den Vorwurf, dass der Großteil der Videoviews durch illegitime Uploads fremder Videoinhalte zustande kommen soll (Freebooting), nahm Facebook Stellung. "Wir haben zahlreiche Systeme, um potentielle Verstöße auf unserer Plattform zu adressieren", erklärte der Sprecher. Seit Jahren nutze Facebook beispielsweise Audible Magic, um die Verbreitung nicht autorisierter Videoinhalte zu verhindern.

"Wenn wir eine berechtigte Meldung erhalten, entfernen wir diese Inhalte", betont der Sprecher. Konten, die wiederholt gegen Urheberrechte und geistiges Eigentum verstoßen, werden demnach gesperrt. Der anhaltende Video-Boom auf Facebook schaffe jedoch neue Herausforderungen, die sich nicht auf die Schnelle lösen ließen. Ein eigens dafür gegründetes Team arbeitet an einer internationalen Lösung, die mit ersten Partnern in den USA getestet wird. (vza)