connect();: Microsoft lockt mit Visual Studio Dev Essentials, neuem Lizenzmodell und Marktplatz

Mit kostenfreien Startangeboten, einem flexibleren Lizenzmodell für Visual Studio und einem neuen Marktplatz will Microsoft mehr Entwickler für seine Entwicklungswerkzeuge gewinnen.

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connect();: Microsoft lockt mit Visual Studio Dev Essentials, neuem Lizenzmodell und Marktplatz
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Dr. Holger Schwichtenberg
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Unter der am 28. Oktober 2015 registrierten Marke "Visual Studio Dev Essentials" fasst Microsoft für Entwickler eine Reihe kostenfreier Angebote zusammen, die den Einstieg in die Programmierung von Anwendungen mit Microsoft-Werkzeugen erleichtern sollen. Das gab Keynote-Sprecher Scott Guthrie am heutigen Mittwoch auf der in New York stattfindenden Konferenz Microsoft Connect(); bekannt, die Interessierte kostenfrei im Web verfolgen können.

Visual Studio Dev Essentials besteht neben den kostenlosen Werkzeugen Visual Studio Community und Visual Studio Express (Entwicklungsumgebungen für Windows), Visual Studio Code (Editor und Debugger für Windows, Linux und Mac) sowie dem Team Foundation Server Express auch einige zeitbegrenzte Abonnements für Lernmaterialien. Zu ihnen gehören jeweils drei Monate kostenfreier Zugriff auf die Online-Kurse der Firmen Pluralsight und Wintellect sowie die Xamarin University, aber auch ein 25-Dollar-Guthaben für das kommerzielle Hilfe-Portal Hack Hands.

Microsoft selbst spendiert den registrierten Entwicklern neben der kostenfreien Nutzung der Quellcodeverwaltung, Aufgabenverwaltung und Build-Dienste in der Cloud (Visual Studio Team Services, früher Visual Studio Online) auch noch jeweils zwölfmal 25 Dollar Guthaben für Microsofts Cloud-Dienste in Microsoft Azure. Auch die OS-X-Software Parallels Desktop for Mac Pro können die Teilnehmer drei Monate lang kostenfrei verwenden und sie erhalten ein Image von Windows 10 Enterprise Edition zum Testen.

Wer an Visual Studio Dev Essentials teilnehmen möchte, muss sich bei Microsoft registrieren.

Für Visual Studio bietet Microsoft neue Lizenzmodelle an. Unter dem Titel "Visual Studio Cloud Subscriptions" können Softwareentwickler Lizenzen auf monatlicher oder jährlicher Basis mieten. Microsoft will damit Kunden ansprechen, die Lizenzen für kürzere Entwicklungsprojekte benötigen. Die Entwickler nutzen Visual Studio dann nicht über einen Lizenzschlüssel, sondern einen Microsoft-Account.

Microsoft bietet zudem einen neuen Marktplatz für Erweiterungen zu Visual Studio, Visual Studio Code und Visual Studio Team Services an. Zum Start sind dort über 60 Produkte verfügbar. Der neue Marktplatz ergänzt die bestehende Visual Studio Gallery, in der es kostenfreie Erweiterungen und Testversionen kommerzieller Zusatzprodukte gibt.

Der Marktplatz soll dann auch der Ort sein, an dem die Visual-Studio-Abos zu beziehen sein werden. Brian Harry, ein hoher Microsoft-Offizieller, hat in US-amerikanischen Medien das anvisierte Preismodell für Visual Studio Professional und Visual Studio Enterprise geschildert: So soll man für die Professional-Variante monatlich 45 US-Dollar und jährlich 539 Dollar zahlen, die Enterprise-Version kostet monatlich 250 Dollar und knapp 3000 Dollar im Jahr.

Zudem gab Microsoft bekannt, dass die endgültigen Versionen der ersten Updates für Visual Studio 2015 und Team Foundation Server 2015 am 30. November erscheinen werden. Auch für die Entwicklungswerkzeuge für Universal Windows 10 Apps gibt es dann eine neue Version. Neben Fehlerbehebungen sind auch neue Programmfunktionen enthalten wie ein Fenster zur interaktiven Nutzung von C#-Code in Visual Studio. Microsoft kündigte auf der connect(); auch Aktualisierungen der Visual-Studio-Werkzeuge für Node.js, Python und Unity an.

[Update; 19.11., 08:30: Es wurden noch Preisinformationen zum neuen Abomodell ergänzt.] (ane)