Telekom schließt Online-Bezahldienst Clickandbuy

Inmitten scharfer Konkurrenz geht der zweite Online-Bezahldienst innerhalb von zwei Wochen aus dem Geschäft. Die starke Position von Platzhirschen wie Paypal lässt kleinere Rivalen über ihre Aussichten nachdenken.

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Online-Bezahldienst ClickandBuy stellt Betrieb bis Mai 2016 ein
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Der Online-Bezahldienst ClickandBuy stellt zum Mai 2016 seinen Betrieb ein. Davon betroffen seien alle E-Geld- und Bezahldienste des Unternehmens, hieß es am Donnerstag auf der Website des Anbieters. Nutzerkonten werden demnach automatisch zum 30. April 2016 geschlossen. Bestehende Guthaben müssen bis dahin verbraucht oder auf andere Bankkonten überwiesen werden. Laut der Konzernmutter Deutsche Telekom sei die Konkurrenz zu stark gewesen.

Ab dem 1. Mai werde ClickandBuy dann auch bei den bislang angeschlossenen Onlineshops nicht mehr als Bezahllösung zur Verfügung stehen. Auch nach dem Stichtag am 30. April soll es noch eine Übergangszeit geben, in der Kontoinformationen abgerufen und Guthaben ausgezahlt werden können. Die Einzahlung neuer Guthaben solle dann aber nicht mehr möglich sein.

Im März 2010 hatte die Deutsche Telekom Clickandbuy übernommen und als eigenständige Tochter mit Hauptsitz in London weitergeführt. Eine Sprecherin des Konzerns begründete die Schließung gegenüber heise online mit der enttäuschenden Geschäftsentwicklung des Bezahldienstes. Wegen der starken Konkurrenz insbesondere durch Paypal sei es Clickandbuy nie gelungen, „eine kritische Masse für einen wirtschaftlichen Betrieb“ zu erreichen. Angaben zu Kundenzahlen und Transaktionsvolumina machte das Unternehmen nicht.

Auch die Marke Clickandbuy solle nicht in anderer Form weitergeführt werden. Die noch 80 Arbeitsplätze bei ClickandBuy sollen sozialverträglich abgebaut werden, erklärte die Firmen-Sprecherin laut dpa.

Es ist das zweite Mal binnen weniger Tage, dass in Deutschland das Aus eines Online-Bezahldienstes angekündigt wird: Der Handelskonzern Otto zog vergangene Woche seinen Service Yapital aus dem Verbraucher-Geschäft ab. Der Dienst bot sowohl Onlinezahlungen als auch mobiles Bezahlen, konzentriert sich mangels Wachstum nun aber nur noch auf Zahlungsabwicklung für Geschäftskunden.

Andererseits kommen auch wieder neue Anbieter auf den Markt der Onlinezahlungen: Die deutschen Banken haben erst kürzlich ihren gemeinsamen Dienst Paydirekt in Stellungen gebracht. Jüngsten Zahlen nach haben sich bislang 40.000 Kunden dafür registriert, akzeptiert wird Paydirekt bislang nur in fünf Onlineshops. (axk)