Länderchefs beschließen Jugendangebot von ARD und ZDF

Der Vertrag zum digitalen Jugendangebot von ARD und ZDF ist besiegelt. Es wird eine reine Internetplattform werden. Von Fernsehen und Radio ist schon lange nicht mehr die Rede.

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Smartphone-Nutzerin

Das neue Angebot soll junge Leute vor allem auch auf dem Smartphone erreichen.

(Bild: dpa, Sebastian Kahnert/Archiv)

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  • dpa

Die Ministerpräsidenten haben das digitale Jugendangebot von ARD und ZDF besiegelt. Die Regierungschefs unterzeichneten bei ihrer Konferenz in Berlin am Donnerstag den sogenannten Rundfunkänderungsstaatsvertrag. "Damit kann der öffentlich-rechtliche Rundfunk nun jungen Menschen dort für diese Zielgruppe passgenaue Angebote zur Verfügung stellen – und dies in der sich ständig verändernden Welt des World Wide Web", sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) aus Rheinland-Pfalz. "Ab dem 1. Oktober 2016 wird es nach dem Motto "only online" ein rein webbasiertes Angebot für die jungen Menschen im Alter von 14 bis 29 Jahren von ARD und ZDF geben." Jetzt müssen nur noch die 16 Länderparlamente zustimmen.

Das "Junge Angebot" wird auf einer Internet-Plattform basieren, Bewegtbildbeiträge mit Inhalten auf Online-Foren verknüpfen. Zielgruppe sind die 14- bis 29-Jährigen, die im Internet vor allem mit ihrem Smartphone unterwegs sind. Als Gesamtbudget sind rund 45 Millionen Euro vorgesehen. Im Gegenzug sollen die Digitalkanäle EinsPlus und ZDFkultur eingestellt werden.

In ersten Planungen war ein Multimedia-Angebot angedacht gewesen. Das geplante Fernseh- und Hörfunk-Angebot war später jedoch wieder gekippt worden. Die ARD-Anstalten werden zwei Drittel der Kosten übernehmen, das ZDF ein Drittel. Federführend wird der SWR sein.

"Die heutige Entscheidung ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum Jungen Angebot", sagte der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor. "Sie ist ein wichtiges Signal der Länder an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, dass junge Zielgruppen besser erreicht werden müssen. Die Online-Verbreitung ist eine große Chance." (mho)