Telekom und Cisco starten europäische Public Cloud

Die Deutsche Telekom baut mit Cisco eine Public Cloud nach deutschen Datenschutzvorschriften. Sie soll vor allem Amazon und Google Marktanteile abjagen - und ohne Mindestvertragslaufzeit zum schnellen Einstieg verlocken.

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Cloud

(Bild: dpa, Peter Steffen/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

Die Deutsche Telekom startet in Zusammenarbeit mit Cisco eine "sichere europäische Public Cloud", die beliebig skalierbare Infrastrukturdienste bieten und mit den deutschen Datenschutzvorschriften konform sein soll. Das Angebot "DSI Intercloud" (Dynamic Services Infrastructure) beruht auf Ciscos Cloud-Initiative für vernetzte Rechenzentren (Intercloud als "Cloud of Clouds"). Den Be- und Vertrieb übernimmt mit T-Systems die Geschäftskundensparte der Telekom.

Für die Ressourcennutzung soll es weder eine Mindestabnahmemenge noch eine Mindestvertragslaufzeit geben. Gezahlt wird je nach Nutzung ("pay as you go"). Zum Start soll das Angebot aus 18 vorkonfigurierten Maschinentypen ("Flavors") bestehen, die für bestimmte Anwendungen ausgelegt sind, etwa für viel CPU-Leistung oder hohen Speicherbedarf oder eine Kombination aus beidem.

"Made in Germany" als Verkaufsargument: Deutsche Telekom und Cisco bauen eine deutsche Public Cloud für Europa.

(Bild: Deutsche Telekom AG)

Für den kleinsten Computing-Dienst (Flavor "Micro Small") fallen 5 Cent pro Stunde an – dafür gibt es eine Instanz mit einer virtuellen CPU, 2 Gigabyte RAM und 50 Gigabyte Speicherplatz. Ein Gigabyte Speicher zusätzlich soll 2 Cent kosten. Ab dem 17. Dezember sollen auf der Cloud-Website der Telekom CPU-, Speicher- und Netzkapazität als Infrastructure as a Service (IaaS) buchbar sein. Dann soll man dort auch detaillierte Informationen zu dem Angebot erhalten.

Die Telekom richtet ihr Angebot vor allem an deutsche und europäische Kunden, die auf einen garantierten Standort der Cloud-Rechenzentren innerhalb Europas Wert legen. Zudem will das Unternehmen mit diesem Schritt erneut den Public-Cloud-Angeboten von Google und Amazon entgegentreten, wie zuletzt mit einer Kooperation mit Huawei sowie als "Datentreuhänder" für Microsoft. Im ersten Halbjahr 2016 sollen weitere Plattform- und Softwareangebote für die DSI Intercloud folgen (Platform beziehungsweise Software as a Service, PaaS, SaaS). (tiw)