Anti-Viren-Software: Sicherheit ist oft trügerisch

Spätestens seit dem ILOVEYOU-Wurm ist Anti-Viren-Software in aller Munde. Hundertprozentige Sicherheit kann sie jedoch auch nicht bieten.

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Von
  • Jürgen Kuri

Spätestens seit dem ILOVEYOU-Wurm ist Anti-Viren-Software in aller Munde. Hundertprozentige Sicherheit kann sie jedoch auch nicht bieten. Denn die Virenscanner erkennen nur ihnen bekannte Schädlinge zuverlässig, sodass sie auf aktuelle Viren-Signaturen angewiesen sind. Bei geringfügig modifizierten Viren müssen die meisten Programme daher schon passen. Noch mehr Probleme bereitet ihnen das Aufspüren völlig neuer Viren und die Reinigung infizierter Dateien.

Die bekannten Anti-Viren-Programme wie beispielsweise F-Prot und F-Prot für Windows oder McAfee Virusscan überzeugten im c't-Test vor allem bei der wichtigsten Funktion eines Anti-Viren-Programmes: der Erkennung von Viren. Doch auch hier bleibt dem Anwender nicht erspart, sich in regelmäßigen Abständen – etwa einmal pro Woche – die neuesten Updates der Hersteller zu beschaffen. Bei der Beseitigung von Viren erhielt das Anti-Viren-Programm Kaspersky Anti-Virus Bestnoten. Alle Programme zeigten jedoch Probleme, wenn es darum ging, ein System mit aktiven Viren zu reinigen. Verlässt man sich in so einer Situation einzig und allein auf die Software, riskiert man, dass der Rechner anschließend nicht mehr benutzbar ist.

"Grundsätzlich sind Anti-Viren-Programme als Hilfsmittel durchaus nützlich, ersetzen aber keinesfalls Vorsicht und gesundes Misstrauen", heißt es im Fazit des c't-Tests. Verantwortungsvoller Umgang mit Dateien – vor allem wenn deren Herkunft unklar ist – ist nach wie vor der beste Schutz gegen die Schädlinge. E-Mail-Attachments von unbekannten Absendern sollten ebenso ungelesen in den Papierkorb wandern wie unaufgeforderte Virenwarnungen. Bei diesen angeblichen Warnungen, im Fachjargon auch "Hoaxes" oder zu Deutsch "schlechter Scherz" genannt, handelt es sich fast immer um Falschmeldungen, die die Anwender verunsichern sollen.

Hinweise zu aktuellen Viren, Tipps zum Umgang mit Anti-Viren-Software und zur Vermeidung eines Virenbefalls bietet die Anti-Viren-Webseite von c't.

Den detaillierten Bericht zum Test von 14 Anti-Viren-Programmen und zu der Online-Umfrage über den Einsatz von Anti-Viren-Software bringt c't in Ausgabe 2/2001 (ab dem 15. Januar im Handel).

Auf der Anti-Viren-Seite von c't finden sich auch Links zu Download-Möglichkeiten von kostenloser Anti-Viren-Software sowie Testversionen kommerzieller Programme. (jk)