Yahoo prüft Verkauf des Kerngeschäfts statt milliardenschwerem Alibaba-Deal

Yahoo möchte gerne seine Alibaba- und Yahoo-Japan-Anteile verkaufen, aber der Verkauf bleibt vielleicht nicht steuerfrei. Deshalb wurde der wohl nun gestoppt. Für die Internetangebote gibt es Interessenten.

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Yahoo

(Bild: dpa, Michael Nelson/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

Yahoo wird seinen milliardenschweren Anteil an der chinesischen Handelsplattform Alibaba laut einem Medienbericht vorerst doch nicht verkaufen. Der Internet-Konzern lege die seit Monaten vorbereitete Transaktion auf Eis, berichtete der US-Fernsehsender CNBC unter Berufung auf informierte Personen. Stattdessen solle der Verkauf des Kerngeschäfts geprüft werden. Das Kerngeschäft wollte Marissa Meyer aber eigentlich retten.

Meyer erklärte schon vor Wochen, dass man noch Wachstumspläne für die Internetangebote habe. Allerdings traten nach Bekanntwerden der misslichen Lage des Unternehmens schon mehrere Interessenten für die Internetangebote auf den Plan. Und bis heute kann Yahoo nicht sicher sein, ob der angestrebte Verkauf der Alibaba- und Yahoo-Japan-Anteile steuerfrei bleiben könnte. Die US-Steuerbehörde will das nicht garantieren. Der Finanzinvestor Starboard Value forderte Yahoo deswegen Mitte November auf, stattdessen das Internet-Kerngeschäft abzustoßen.

Yahoo hatte zuletzt bei der Vorlage von Quartalszahlen im Oktober bekräftigt, der Verkauf der Alibaba-Beteiligung werde vorangetrieben. Die Beteiligungen an Alibaba und Yahoo Japan wären an der Börse einzeln mehr wert als aktuell der gesamte Konzern. Deshalb wollte das Unternehmen die Anteile verkaufen und den Erlös an seine Aktionäre ausschütten.

Der Verwaltungsrat von Yahoo hatte vergangene Woche laut Medienberichten mehrere Tage lang über die Situation beraten. Die Yahoo-Aktie legte nach dem Bericht nachbörslich um rund zwei Prozent zu.

[Update 09.12.2015 13:16]:

Mitterlweile ist es offiziell: Yahoo wird seinen milliardenschweren Anteil an der chinesischen Handelsplattform Alibaba vorerst doch nicht verkaufen. Der Internet-Konzern stoppte die seit Monaten vorbereitete Transaktion mit der Ausgliederung der Beteiligung in eine neue Firma, teilte Yahoo am Mittwoch mit. Dabei würden zwei börsennotierte Unternehmen entstehen. (mit Material der dpa)/ (kbe)