Pine A64: 15-Dollar-Computer für Android, Linux und Smart Home

Ein weiterer Einplatinenrechner sucht auf Kickstarter nach Unterstützern: Der Pine A64 hat einen 64-Bit-Quad-Core-Prozessor zu bieten und soll sich mittels openHAB auch für die Heimautomation in Eigenregie eignen.

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Pine64: 15-Dollar-Computer für Android, Linux und Smart Home

(Bild: pine64.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Peter König

Aktuell erscheinen fast täglich neue Einplatinenrechner auf dem Markt oder bei Crowdfunding-Plattformen – einfach nur relativ günstig und mit gängiger Hardware ausgestattet zu sein, reicht da nicht mehr, um zwischend der ständig wachsenden Zahl von Konkurrenten eine eigene Nische zu finden und zu besetzen. Und so versucht jeder neue Minirechner mit Alleinstellungsmerkmalen zu punkten: Der Bayduino zum Beispiel mit Kompatibilität zu Arduino und dem BBC Micro Bit, der Pi Zero mit sehr kleiner Platine und einem Preis von nur 5 US-Dollar und der Lattepanda mit vorinstalliertem Windows 10 und Arduino-Coprozessor.

Beim Pine A64 liegt die Besonderheit in der Kombination einiger Eigenschaften: Für einen Preis von nur 15 US-Dollar soll man einen Einplatinenrechner mit dem 64-Bit-Quad-Core-Mobilprozessor ARM Cortex A53 und 512 MByte RAM bekommen. Kontakt mit der Außenwelt nimmt der Pine A64 über Ethernet (10/100 Mbit) sowie zwei USB-2.0-Ports auf. Über den HDMI-Port sollen sogar 4K-Videos dargestellt werden können. Bluethooth 4.0 oder WLAN erfordert allerdings den Kauf zusätzliche Module. Die Plus-Version des Pine A64 bietet doppelten Arbeitsspeicher, zusätzlich 1-GBit-Ethernet und weitere Ports für eine 5-Megapixel-Kamera, Touch-Eingabegeräte sowie einen MIPI-Display-Port (Mobile Industry Processor Interface). Der Pine A64+ kostet 19 US-Dollar.

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Die Plus-Version empfielt der Hersteller allen, die auf dem Pine A64 als Betriebssystem Android installieren wollen – ist ein passendes Touch-Eingabegerät angeschlossen, hat man die Wahl aus allen Apps aus dem Market. Die Alternative besteht in Ubuntu, mit dem sich auch die Standardausgabe des Pine A64 ausreizen lassen soll. Daneben ist aber geplant, ein SD-Karten-Image bereitzustellen, auf dem openHAB (open Home Automation Bus) vorinstalliert ist, das in Java geschriebene Open-Source-Projekt zur Heimautomatisierung. Durch seinen günstigen Preis, die integrierte Real-Time-Clock, eine Pufferbatterie sowie zwei GPIO-Pin-Leisten bietet sich der Pine A64 nicht zuletzt als Kern eines eigenen Heimautomationsprojekts oder Geräts fürs Internet der Dinge an – auch wenn die Hersteller den Minirechner auf ihrer Webseite (ebenfalls) als Spielkonsole oder Medien-Abspieler anpreisen.

Die Kickstarter-Kampagne für den Pine A64 und Pine A64+ ist gerade erst gestartet – wenige Stunden zuvor kündigte der Hersteller auf Twitter an, dass es jetzt auch eine Version mit 2 GByte Arbeitsspeicher gibt. Derzeit kommen Kurzentschlossene noch in den Genuss sogenannter Early-Bird-Angebote, die allerdings keinen Preisnachlass, sondern nur eine frühere Lieferung versprechen.

Ansonsten gelten die schon oben erwähnten Preise: Wer 15 US-Dollar investiert, bekommt als Belohnung den kleinen Pine A64; für 19 US-Dollar gibt es einen Pine A64+. Für das Modell mit 2 GByte RAM muss man 10 US-Dollar zusätzlich investieren. Zu allen Beträgen kommen beim Versand nach Deutschland noch 12 US-Dollar Versandkosten hinzu, was den günstigen Preis dann am Ende doch leider wieder relativiert. (pek)