Quantencomputer von D-Wave: Google sieht spektakuläre Erfolge bei Tests

Unter Hochdruck erforschen Staaten und Unternehmen Computer, die dank Quanteneffekten viele Male schneller sein sollen als konventionelle. Google testet seit einiger Zeit das erste kommerzielle Gerät dieser Art – und meldet spektakuläre Ergebnisse.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 174 Kommentare lesen
D-Wave Quantencomputer

(Bild: Courtesy of D-Wave Systems Inc.)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Mit der Behauptung, den ersten kommerziellen Quantencomputer der Welt liefern zu können, sorgte vor einigen Jahren das kanadische Start-up D-Wave für Aufsehen und Skepsis. Google kaufte 2013 eines der ersten dieser Geräte und arbeitet seitdem zusammen mit der NASA damit. Dazu wurde jetzt ein spektakuläres Ergebnis veröffentlicht, wie Technology Review online in "Google: Quanten-Chip ist millionenfach schneller" berichtet: Der D-Wave 2X nutzt wahrscheinlich tatsächlich Quanteneffekte. Er kann spezielle Optimierungsprobleme mit – immerhin – 924 Variablen bis zu 100 Millionen Mal schneller berechnen als sein klassisches Gegenstück.

Googles D-Wave-Rechner steht im Ames Research Center der NASA in Kalifornien. Er nutzt einen supraleitenden Chip mit der Bezeichnung "Quantum Annealer". Fest darin einprogrammiert ist ein Algorithmus für die Lösung sogenannter Optimierungsprobleme, die bei Maschinenlernen und Künstlicher Intelligenz häufig auftreten.

Seine Forscher hätten jetzt belastbare Beweise für die Überlegenheit der Maschine zumindest bei einem speziellen Problem geliefert, sagt Hartmut Neven, Leiter des Quantum AI Lab von Google in Los Angeles. Das Team habe eine Reihe von Wettrennen zwischen dem Computer von D-Wave und einem konventionellem Computer mit einem Prozessor veranstaltet. Das Ergebnis: "Für ein bestimmtes, sorgfältig gewähltes Proof-of-Concept-Problem haben wir eine Beschleunigung um das 100-Millionenfache erreicht", sagte Neven.

Ergänzung, 14.12.2015, 12.20 Uhr: Der erste Absatz der Meldung wurde um Details zu den Optimierungsproblemen ergänzt. Außerdem führt der neu hinzugefügte Link unten zu einem ausführlichen Text über die Entwicklung von Quantencomputern. (jle)

Mehr dazu bei Technology Review:

(sma)