Schulunterricht: Baden-Württemberg will Informatik stärken

Noch im Sommer hatte es geheißen, Baden-Württemberg wolle den Informatik-Unterricht an Unter- und Mittelstufe in ein Fach "Medienbildung" aufgehen lassen. Das ist wohl vom Tisch, denn zumindest in der 7. Klasse solle es ein Pflichtfach Informatik geben.

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Programmieren auf dem Stundenplan

(Bild: dpa, Patrick Seeger)

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Baden-Württembergs Kultusministerium will nun offenbar doch nicht auf verpflichtenden Informatik-Untericht an den weiterführenden Schulen des Landes verzichten. Zusätzlich zu einem "Basiskurs Medienbildung" in der 5. Klasse soll demnach in der Klassenstufe 7 ein "Aufbaukurs Informatik" angeboten werden, erklärte das Ministerium nun. Der soll in allen allgemein bildenden Schulen verbindlich sein und eine Stunde pro Woche unterrichtet werden. Gelehrt werden solle unter anderem, wie Computer oder Mobilgeräte aufgebaut sind. Geplant ist der Unterricht demnach ab dem Schuljahr 2017/2018.

Die indem Aufbaukurs erworbenen Kenntnisse sollen demnach dann in den Klassenstufen 8 bis 10 durch ein neues Fach "Informatik, Mathematik, Physik" (IMP) vertieft werden können. Darin sollen etwa mathematische Grundlagen des MP3-Algorithmus oder physikalische Zusammenhänge des Mobilfunks vermittelt werden. An Werkrealschulen und Hauptschulen soll in diesen Klassenstufen stattdessen ein neues "Wahlfach" Informatik hinzukommen, das "alltagsrelevante Themen mit Informatikbezug" aufgreifen soll.

Erst im Sommer hatten Pläne des baden-württembergischen Kultusministeriums Kritik auf sich gezogen, denen zufolge der Informatik-Unterricht in dem Fach Medienbildung aufgehen sollte. Der Landeselternbeirat beispielsweise hatte erklärt, dass Medienbildung und Informatik völlig unterschiedliche Kompetenzen fördern und nicht zusammengelegt werden sollten. In Deutschland ist die Einführung eines Pflichtfachs wie etwa Informatik Ländersache. In Bayern und Sachsen ist das geschehen. (mho)