CES 2016: Externe Grafikkarten-Docks für Asus- und Razer-Notebooks
Sowohl Asus als auch Razer haben zur CES externe Grafikkarten-Docks mitgebracht, die Desktop-Grafikkarten aufnehmen und Notebooks darüber zu mehr 3D-Power verhelfen. Vor dem Verkaufsstart sind aber noch Probleme auszumerzen.
Wer ein Notebook sucht, das sich über eine externe Box mit einer Desktop-Grafikkarte aufrüsten lässt, landet derzeit zwangsläufig bei Alienware: Die Dell-Tochter verkauft bereits seit mehreren Gerätegenerationen Gaming-Notebooks, an die man eine Grafikverstärker getaufte Zusatzbox anschließen kann. Bald könnte es mehr Auswahl geben: Zur CES haben Asus und Razer externe Grafikkarten-Docks vorgestellt. Beide setzen auf Typ-C-Kabel statt proprietäre Verbindungen.
Die Zusatzbox von Asus hört auf den Namen RoG XG2 und nimmt sämtliche Grafikkarten bis hin zu einer Titan X auf. Im auf der CES gezeigten Vorseriengerät arbeitete eine nur wenig langsamere GeForce GTX 980 Ti. Alternativ sind auch Radeon-Karten möglich.
Die Verbindung zum Notebook wird über gleich zwei Typ-C-Kabel hergestellt. Grundsätzlich würde es zwar auch mit nur einem Kabel klappen, so Asus, doch angesichts des Bandbreitenhungers von High-End-Grafikkarten habe man sich für das Kabel-Doppelpack entschieden: Darüber könne man dann vier statt nur zwei PCI-Express-Leitungen schicken.
Zum Notebook, das für die Demo benutzt wurde, zeigte sich Asus schmallippig: Dem Standpersonal war lediglich zu entlocken, dass in ihm kein ULV-Doppelkern wie in vielen anderen 13,3-Zoll-Geräten arbeitet, sondern ein leistungsstarker Core-i7-Vierkern. Auch zu Preis und Verfügbarkeit – sei es von Notebook oder XG2-Box – gab es noch keine Infos.
Externe Grafikkarten-Docks von Asus und Razer (9 Bilder)
(Bild: c't / Florian Müssig)
Noch nicht serienreif
Das mag damit zusammenhängen, dass die Entwickler augenscheinlich noch einiges zu tun haben: Das ausgestellte Demo-System hat sich bei unserem Besuch mehrfach aufgehängt und war nur über einen harten Neustart wiederzubeleben. Der XG2-Vorgänger namens XG Station, den Asus bereits anno 2007 gezeigt hatte, hat es trotz mehrerer Verschiebungen nie zur Marktreife geschafft.
Auch die in Deutschland nicht erhältlichen Gaming-Notebooks von Razer sollen künftig mit Desktop-Grafikkarten zu mehr 3D-Power kommen. Razers neuer 14-Zöller Blade Stealth bekommt dazu eine Core getaufte Zusatzbox zur Seite gestellt, die über ein Typ-C-Kabel mit dem Notebook verbunden wird.
Grundsätzlich sollen auch hier Grafikkarten von AMD oder Nvidia eingebaut werden können, doch mindestens mit den Radeon-Karten gibt es noch Probleme: AMD wollte das Blade Stealth samt Core-Box gerne in seinen Meetingräumen vorführen, bekam das von Razer gelieferte Vorserienpaket aber nicht zum Laufen. Razer selbst scheint davon zu wissen, denn während US-Kunden das Notebook noch Ende Januar zu Preisen zwischen 1000 und 1600 US-Dollar erwerben können, gibt es für die Core-Box noch keinen Preis – und sie wird auch erst später erscheinen. (mue)