Voice over LTE: Qualitätssprung im Telekom-Mobilfunknetz dank VoLTE-Sprachübertragung

Mit geeigneten Smartphones können Telekom-Kunden nun sowohl das Internet als auch die Mobiltelefonie über LTE nutzen. Das hat mehrere Vorteile, darunter verlängerte Akku-Laufzeiten. Apples iPhones sind aber zunächst ausgeschlossen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 119 Kommentare lesen
VoLTE-Sprachübertragung: Qualitätssprung im Telekom-Mobilfunknetz

(Bild: Nokia)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dusan Zivadinovic

Ab sofort können Telekom-Kunden das LTE-Mobilfunknetz des Konzerns auch für Telefonate mittels der VoLTE-Technik nutzen (Voice over LTE). Bisher hatte der Bonner Netzbetreiber wie die meisten anderen auf der Welt sein LTE-Netz ausschließlich für die Datenübertragung ausgelegt. In Asien und den USA versuchen aber erste Netzbetreiber mit der bei VoLTE leicht möglichen besseren Sprachqualität Skype Konkurrenz zu machen.

Die Telekom setzt für den VoLTE-Dienst einen Laufzeitvertrag und ein für VoLTE ausgelegtes Smartphone voraus. Die Gesprächsgebühren bleiben unverändert gegenüber den Preisen für Mobiltelefonate mittels den 3G- und 2G-Mobilfunkverfahren. Geräte, die nicht für VoLTE ausgelegt sind müssen weiterhin auf 3G- und 2G-Technik zurückschalten – sowohl für ein- als auch für ausgehende Gespräche (Circuit Switched Fallback -- wie die Technik funktioniert, beschreibt der c't-Artikel Sprechstunde). VoLTE-fähige Geräte, die beim Roaming ein LTE-Gastnetz ohne VoLTE nutzen, sind ebenfalls auf CSFB angewiesen.

Die Telekom gibt an, dass sie für VoLTE auch den HD-Voice-Codec einsetzt. Dieser liefert – sofern die Geräte beider Gesprächspartner dieser Übertragungsart beim Rufaufbau zustimmen – ein breitbandiges, also höherwertiges Audio-Signal. HD-Voice-Gespräche mit VoLTE.Technik vermittelt die Telekom auch zu Gesprächspartnern in ihrem IP-Festnetz. Nach Unternehmensangaben seien so mehr als 9 Millionen Kunden in HD-Voice-Qualität erreichbar. Insgesamt beziffert die Firma die Zahl ihrer Breitbandanschlüsse auf "mehr als 17 Millionen".

Weitere Vorteile der VoLTE-Technik sind ein spürbar schnellerer Verbindungsaufbau und ununterbrochene Internet-Sitzungen. Im LTE-Netz laufende Down- oder Uploads werden durch Mobiltelefonate nicht mehr über die langsameren 3G- oder 2G-Netze fortgeführt, wenn ein VoLTE-Gesprächsaufbau zustandegekommen ist. Das schont zugleich den Akku des Smartphones, weil ohne den erzwungenen Netzwechsel die Leistungsaufnahme des Geräts geringer ausfällt.

Die Telekom gibt an, dass sich bisher zehn Smartphones für VoLTE in ihrem Netz eignen. Das sind die Samsung-Modelle Galaxy S5, S6 und S6 Edge, Microsofts Lumia 950 und 950 XL und die Sony-Modelle Xperia Z3, Z3 Compact, Z5, Z5 Compact sowie Z5 Premium. Weitere sollen im Laufe der Zeit hinzukommen – über kurz oder lang vermutlich auch Apples iPhone, das sich prinzipiell durchaus für VoLTE eignet. Der Münchener Netzbetreiber Telefónica O2 hat VoLTE für iPhones im September 2015 freigeschaltet. Vodafone hatte einen allgemeinen VoLTE-Dienst zur CeBIT 2015 eingeführt. (dz)