Großbritannien: Zeitung installiert Bewegungsmelder zur Überwachung der Journalisten
Als die Journalisten des britischen Daily Telegraph am Montag zur Arbeit kamen, fanden sie unter ihren Schreibtischen Bewegungsmelder. Ihr Arbeitgeber wollte überwachen, wann sie am Platz sind und wann nicht - angeblich um Heizkosten zu sparen.
Die Geräte sollen verdeutlichen, wer wann am Arbeitsplatz ist.
(Bild: OccupEye)
Bei der britischen Zeitung Daily Telegraph wurden Bewegungsmelder an die Arbeitsplätze der Journalisten angebracht, um zu überwachen, wann die sich davon entfernen. Das berichtet Buzzfeed unter Berufung auf eine interne Mail, in der die Überwachungsmaßnahme bestätigt worden sei. Die Redakteure seien vorher nicht darüber informiert wurden, schreibt das Nachrichtenportal. Stattdessen hätten sie die Geräte am gestrigen Montag an ihren Arbeitsplätzen entdeckt und erst über Google-Suchen herausgefunden, dass es sich dabei um Bewegungsmelder der Firma OccupEye handelt.
Individuelle Überwachung am Arbeitsplatz
(Bild: OccupEye)
Die Geräte geben den Vorgesetzten demnach einen individuellen Blick auf alle überwachten Arbeitsplätze, so dass diese jederzeit genau wissen, wer an seinem Schreibtisch sitzt und wer nicht. Die Verantwortlichen bei der Zeitung haben demnach intern erklärt, die Überwachung solle die Energieeffizienz steigern: Sie solle vier Wochen laufen und unter anderem deutlich machen, wo und wann die Heizungen herunter geregelt oder die Beleuchtung abgeschaltet werden könne. OccupEye wirbt aber auch damit, dass die Überwachung Kosten sparen könne, indem sie zeige, wo noch mehr Schreibtische platziert werden können.
Nachdem Buzzfeed am Montag über die Bewegungsmelder berichtet hatte, hat man sich bei dem Daily Telegraph aber schließlich doch entschieden, die Überwachungsgeräte wieder abzubauen. Man werde nach anderen Möglichkeiten suchen, um die gewünschten Daten zur Energieeffizienz zu sammeln. Die Bewegungsmelder würden jedenfalls umgehend entfernt, sei den Mitarbeitern noch am Montag mitgeteilt worden, berichtet Buzzfeed unter Berufung auf die jüngste interne E-Mail zu dem Thema. (mho)
