Black Ops II: Activision erneut wegen Darstellung einer historischen Figur verklagt

In dem Ego-Shooter "Call of Duty: Black Ops II" tauchen mehrere historische Persönlichkeiten auf. Panamas Ex-Diktator Manuel Noriega hatte deswegen bereits Schadensersatz gefordert – erfolglos. Nun klagen die Kinder eines angolanischen Rebellen-Chefs.

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Call of Duty: Black Ops II
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Der Spielepublisher Activision wird erneut wegen der Darstellung einer historischen Persönlichkeit in dem Ego-Shooter "Call of Duty: Black Ops II" aus dem Jahr 2012 verklagt. Wie der Guardian berichtet, klagen drei Kinder des ehemaligen angolanischen Rebellen-Anführers Jonas Savimbi in Frankreich gegen das US-Unternehmen. Sie wehren sich demnach gegen die Darstellung ihres Vaters als "Barbaren" und "Dummkopf", der jeden töten wolle. In Wahrheit sei er ein "politischer Anführer und Stratege" gewesen.

In einem ähnlichen Fall hatte Activision im Herbst 2014 vor einem US-Gericht gegen Manuel Noriega gesiegt. Der ehemalige Diktator Panamas hatte Schadensersatz für die Verwendung seines Konterfeis ebenfalls in Black Ops II gefordert.

Jonas Savimbi

(Bild: Ernmuhl, CC BY-SA 3.0 )

Der 2002 in Angola gestorbene Jonas Savimbi führte die anti-koloniale Bewegung UNITA (Nationale Union für die völlige Unabhängigkeit Angolas) an. Als die nach der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1975 nicht an der Macht beteiligt wurde, nahm sie unter Savimbis Führung einen Guerilla-Kampf gegen die nach sozialistischem Vorbild herrschende MPLA (Volksbewegung zur Befreiung Angolas) auf. Unterstützt von den USA hatte sie einige Erfolge in dem Bürgerkrieg, der Jahrzehnte dauern sollte und rund 500.000 Menschenleben forderte. Nach Savimbis Tod im Jahr 2002 wurde ein Waffenstillstand vereinbart und die UNITA zu einer Partei, womit der Konflikt endete.

In der Kampagne von Black Ops II muss der Spieler Savimbi in seinem Kampf gegen die MPLA unterstützen. Activision hat die Vorwürfe von dessen Kindern bereits zurückgewiesen, berichtet die britische Zeitung weiter. Savimbi werde als "der Gute" dargestellt und als Persönlichkeit der angolanischen Geschichte, der als Guerilla-Anführer gegen die MPLA gekämpft hat. Außerdem dürfte sich das Unternehmen – wie schon in dem Verfahren gegen Noriega – auf das Recht zur freien Rede berufen. Die in Frankreich lebenden Kinder Savimbis sehen das anders und fordern Schadensersatz in Höhe von einer Million Euro.

(mho)