Analyse: Investitionen in deutsche Startups auf Rekordhöhe

Die Summe der Investitionen in Startups ist in Deutschland 2015 gegenüber dem Vorjahr von 1,6 Milliarden auf 3,1 Milliarden Euro gestiegen, haben die Unternehmensberater von Ernst & Young ermittelt.

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Geld

(Bild: dpa / Henning Kaiser)

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  • dpa

Startup-Unternehmen in Deutschland haben im vergangenen Jahr eine Rekordsumme von knapp 3,1 Milliarden Euro eingesammelt, hat die nach Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) nach eigenen Angaben herausgefunden. Damit habe die Investitionssumme fast doppelt so hoch gelegen wie noch ein Jahr zuvor, als sie 1,6 Milliarden Euro betragen hatte. Dabei habe Berlin am meisten von der wachsenden Bereitschaft der Investoren profitiert. Allein 2,1 Milliarden Euro flossen demnach in Startups in der Hauptstadt.

Auch im europäischen Vergleich lag Berlin im Städte-Ranking den Erhebungen zufolge vorn, gefolgt von London (1,7 Milliarden Euro), Stockholm (992 Millionen Euro) und Paris (687 Millionen Euro). Auf den Plätzen fünf und sechs rangieren Hamburg mit 296 und München mit 206 Millionen Euro. Die Investitionen beliefen sich mit insgesamt 11,8 Milliarden Euro um 56 Prozent höher als noch im Jahr 2014.

"Deutsche und ausländische Investoren nehmen zunehmend deutsche Internet- und IT-Startups ins Visier", sagte Peter Lennartz von EY. Wachsende Risikobereitschaft und Anlagedruck sowie starke Schwankungen an den Aktienmärkten und anhaltend niedrige Zinsen machten vor allem junge IT-Unternehmen zu reizvollen Investitionszielen. Erfolgreiche Übernahmen wie der Kauf der Devisenhandelsplattform 360T durch die Deutsche Börse oder der Berliner 6Wunderkinder durch Microsoft hätten den Investitionsboom zusätzlich befeuert.

Das größte Potenzial werde derzeit Startups aus den Bereichen E-Commerce, FinTech und Big Data zugesprochen, erklärte Lennarz. "Hier wird das meiste Geld investiert, und hier haben Jungunternehmen die besten Chancen, Risikokapital einzuwerben." Auch bei Großkonzernen wüchsen die Investment-Aktivitäten. (anw)