Eine Runde in Volkswagens Messe-Vorführmodell VW Budd-e

Fahr' Bus - der Umwelt zuliebe

Der Elektro-Bus VW Budd-e soll Aushängeschild für eine neue Elektroplattform sein, die Volkswagen bis 2020 in Serie bringt. Wir konnten mit dem Messe-Vorführmodell eine Runde drehen und mussten erfahren, dass ein Elektro-Kompaktbus auf dieser technischen Basis wahrscheinlich gar nicht gebaut wird

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Von
  • Stefan Grundhoff
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Las Vegas (USA), 24. Januar 2016 – Der Elektro-Bus VW Budd-e soll Aushängeschild für eine neue Elektroplattform sein, die Volkswagen bis 2020 in Serie bringt. Wir konnten mit dem Messe-Vorführmodell eine Runde drehen und mussten dabei erfahren, dass ein Elektro-Kompaktbus auf dieser technischen Basis wahrscheinlich gar nicht gebaut wird.

Im Budd-e zeigt Volkswagen außer dem elektrischen Allradantrieb und opulenten Platzverhältnissen im Fond neue Bedienkonzepte. Echte Schalter gibt es nur für das Fahrprogramm. Der Rest wird per Sprache, Geste oder Touchmodul realisiert. Per Gestensteuerung öffnet sich beispielsweise die Fahrertür zu einem klinisch reinen Innenraum, der auch einem Raumschiff der Zukunft entstammen könnte. Mit einer Wischgeste schließt sich die Fahrertür ebenso wie die Schiebetür rechts.

„Wechselnde Aufbauten“

Der Hoffnung darauf, dass der kompakte Bus tatsächlich gebaut wird, verpasst Dzemal Sjenar schon vorab einen Dämpfer. Als leitender Entwicklungsingenieur bei Volkswagen ist er auch für die Konzeptfahrzeuge verantwortlich und erklärt bei der Vorführung seines Ausstellungs-Einzelstücks: „Die Plattform ist wichtig – nicht das Auto, hier ist vieles denkbar. Radstand und Spur sind variabel. Eine eigene Plattform mit wechselnden Aufbauten muss machbar sein, damit sich das Ganze auch rechnen kann.“

Es wäre trotzdem schade, wenn Volkswagen die Idee eines coolen Lifestylebusses ein weiteres Mal nur als Konzept zeigen. Doch die Nachfrage nach einem derart speziellen Van, bei dem Design vor Praktikabilität steht, wird mittelfristig als überschaubar eingeschätzt – erst Recht mit Elektroantrieb.

Ein Druck auf den D-Schalter, dann folgt der Budd-e dem Druck aufs Fahrpedal und rollt langsam an. Von den avisierten 225 kW / 304 PS Gesamtleistung, die beide Antriebsachsen (vorn mit 100 kW / 136 PS, 200 Nm sowie hinten 125 kW / 170 PS, 290 Nm) mit elektrischer Energie aus dem flachen Akku versorgen, ist zunächst nicht viel zu spüren. Fast geräuschlos setzt sich der 4,60 Meter lange Kompaktbus in Bewegung. Die beiden Cockpitdisplays leuchten mit dem Lichtkegel um die Wette, der die Fahrbahn illuminiert.