Studie: Kann Stadtpolitik von Science Fiction lernen?

Nicht nur Umweltfaktoren wirken sich auf ein Stadtbild aus. Technische Entwicklungen haben einen mindestens ebenso großen Einfluß darauf. Fragt sich, ob die Stadtpolitik eventuell von der Science Fiction lernen kann.

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Studie: Kann Stadtpolitik von Science Fiction lernen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Kersten Auel

Die Stadt von morgen kann viele Formen annehmen – und auch Risikopotenzial bergen. Zukunftsvisionen von Science-Fiction-Autoren malen in der Regel ein extremes Bild und zeigen häufig negative Folgen neuer Technik, etwa in der Medizin oder Biotechnik, auf. Eine vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in Auftrag gegebene Studie hat untersucht, ob Stadtpolitik anhand von Zukunftsvisionen zukünftige Risiken ausmachen kann.

Untersucht wurden 53 Werke aus Film, Literatur, Comic, Game und bildender Kunst. Obwohl einige von ihnen ein konkretes Bild von Stadt- und Infrastrukturen entwerfen, kommt die Studie in erster Linie zu dem Schluss, dass SF-Werke die Stadtplanung beeinflussen. Inwiefern sie das tun, könne nach den bisherigen Erkenntnissen noch nicht beantwortet werden, sondern sei eine weiterführende Frage, die zusätzliches Erkenntnispotenzial biete.

Zwar könne Science Fiction keine Zukunftsvoraussagen treffen und sei daher nur bedingt als Frühwarnung zu verstehen. Aufgrund der Überhöhung, die negative gesellschaftliche Trends in übertriebener Form weiterdenkt, sei SF aber durchaus als Warnung zu verstehen. So die Autoren der Studie.

Der Ansatz der Studie, die Teil des Forschungsclusters "Smart Cities" des BBSR ist, basiert auf der Erfahrung, dass heute Technologien im Alltag genutzt werden, die vor einigen Jahrzehnten noch Zukunftsbilder waren. Diese sollen gezielt daraufhin untersucht werden, inwiefern die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Städte die zukünftige Planung beeinflussen kann. Die Studie kann per E-Mail angefordert werden. Alternativ steht sie auf der Website des BBSR als Download zur Verfügung. (ka)