Die hohe Einschaltquote ist irgendwo da draußen

In den USA hat die Wiederaufnahme der Serie Akte X ihre Premiere. Wird sich die Alien-Verschwörungs-Show aus den 90er Jahren in die heutige Serien-Landschaft integrieren können?

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In den USA hat die Wiederaufnahme der Serie Akte X ihre Premiere. Wird sich die Alien-Verschwörungs-Show aus den 90er Jahren in die heutige Serien-Landschaft integrieren können?

Die ewige Skeptikerin Dana Scully und der von übersinnlichen Phänomenen besessene faszinierte Fox Mulder – das ungleiche Paar hat den Kern der erfolgreichen Serie Akte X gebildet. Von 1993 bis 2002 war die Sendung – bereits zur Zeit der Ausstrahlung – Kult. Nicht zuletzt eine treue Fangemeinschaft und vermutlich auch die Chance des Senders Fox, die Cash-Cow noch einmal zu melken, gibt nun den Ausschlag für das Revival der X-Files. Eine Mini-Staffel aus 6 neuen Episoden wurde gestern in den USA erstmals ausgestrahlt.

Nach 14 Jahren Ruhestand finden die zwei FBI-Ermittler Scully und Mulder also wieder zusammen. Dabei war und ist die Beziehung der beiden zueinander stets so wichtig gewesen wie das Science Fiction-Thema, in das es eingebettet war. Die Sendung ebnete den Boden für heutige Mysterie-Serien wie etwa "Fringe" oder auch "True Blood". Fraglich ist daher, wie der Schöpfer Chris Carter die Serie in 2016 überführen will, ohne dass sie eine Demontage von sich selbst wird.

Das Unterfangen ist heikel: Das Revival/Remake/Reunion an sich, egal in welchem Medium, steht unter keinem guten Stern. In Bezug auf Serien haben das, meiner Ansicht nach, nur die Serien-Filme "Sherlock" hinbekommen. Verschwörungstheorien um Alien-Invasionen erscheinen in der heutigen Serien-Landschaft antiquiert. Sicher zeigt der Erfolg von "The Walking Dead" oder auch "Doctor Who", dass darin noch Platz für den ein oder anderen Untoten oder Außerirdischen ist. Doch in Zeiten von so präsenten Thematiken wie Massenhacks, Überwachung und Terrorismus bietet es sich für Scully und Mulder an, den Fokus ihrer Arbeit auf die Verschwörungen von Politikern und Firmen zu legen. Sicher finden sich in den Archiven auch "irdische" X-Akten. Damit könnte man einen "realeren" Bezug herstellen, wie es etwa bei der Serie "Mr. Robot" der Fall ist, und dennoch der Serie treu bleiben.

Ich bin jedenfalls gespannt. Wenn es den Drehbuchschreibern gelingt, die Alien-Thematik als Allegorie auf heutige Bedrohungen umzumünzen, sehe ich für den Neustart des FBI-Traumpaares eine gute Chance. In Deutschland kann man sich ab dem 8. Februar auf Pro Sieben ein eigenes Bild machen. Dann wird sich letztlich zeigen, ob die hohe Einschaltquote irgendwo da draußen ist.

(jle)