Lufthansa und Drohnenhersteller DJI werden Partner

Die Lufthansa möchte neue Geschäftsfelder erobern. Zusammen mit dem Drohnenhersteller DJI sollen Drohnen für Großkunden gefertigt werden. Diese könnten mit den fliegenden Helfern etwa einfacher Windkraftanlagen überwachen oder Baufortschritte verfolgen.

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Drohne

Die Lufthansa will ein eigenes Drohnengeschäft für Großkunden aufbauen. Dafür werden DJI-Drohnen angepasst.

(Bild: Lufthansa)

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Der neue Geschäftsbereich Lufthansa Aerial Services (LAS) der Lufthansa wird mit dem chinesischen Drohnenhersteller DJI zusammenarbeiten. Das gaben die Unternehmen am Dienstagabend nach Unterzeichnung der Verträge bekannt. Die Partner wollen gemeinsam "kommerzielle Drohnen-Anwendungen für Großkunden" entwickeln, heißt es.

Die LAS integriere hierfür die nötige Hard- und Software in die offenen Systeme von DJI-Drohnen und trete somit selbst als Drohnen-Betreiber auf. Das Angebot soll durch intelligente Datenauswertungen ergänzt werden. Drohnen würden nach spezifischen Kundenwünschen weiterentwickelt.

Der Programm-Direktor von Lufthansa Aerial Services, Christian Hartmann, erklärte, dass die Drohnen etwa zu "Inspektions-, Mess und Überwachungszwecken" genutzt werden könnten. Der europäischer Marketing-Direktor von DJI, Martin Brandenburg, betonte, dass für DJI das Feedback von Großkunden "sehr wertvoll für die Weiterentwicklung" seiner Produkte sei.

Perspektivisch will die LAS Großkunden ein Gesamtpaket anbieten. Das beinhalte unter anderem die Anwendungsberatung für den Drohnenbetrieb und die Datenauswertung. Auch könne die Lufthansa die Ausbildung und Zertifizierung von Drohnenpiloten leisten.

Ein erstes Pilotprojekt der LAS war die Inspektion von Rotorblättern an Windkraftanlagen mit einer Drohne von DJI. Diese Inspektionen werden heute hauptsächlich von Industriekletterern erledigt. Die Drohnen könnten den gefährlichen und zeitaufwändigen Job übernehmen. Sie könnten gefahrlos ein Windrad abfliegen und zusätzlich Daten sammeln. Diese könnten für die Zukunft Aufschluss darüber geben, in welchem Turnus ein Rotorblatt inspiziert und gewartet werden muss.

Darüber hinaus plant LAS den Einsatz von Drohnen mit Video- oder Wärmebildkameras, die tägliche Kontrollen von Photovoltaik- und Windkraftanlagen, Strom- und Eisenbahntrassen sowie oberirdisch verlegten Pipelines ermöglichen sollen. Die Drohnen könnten zudem Fortschrittskontrollen und Messungen für die Bau- und Rohstoffindustrie sowie für den Agrarsektor vereinfachen.

Die jüngsten Tests der LAS wurden mit Fraport und DFS am Frankfurter Flughafen durchgeführt. Auch an Inspektionen von Flugzeugoberflächen wird aktuell gemeinsam mit Lufthansa Technik gearbeitet. (kbe)