Kreditkartenbetrug: Der EMV-Standard ist "kaputt"

Der EMV-Standard sei "broken", da ist sich Alexander sicher. Um dem Kreditkartenbetrug trotz EMV-Standard auf die Schliche zu kommen, trafen sich Journalisten der Zeit und der c't mit dem Kreditkartenbetrüger. Der will aus dem Geschäft aussteigen.

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Tastatur mit Kreditkarten

(Bild: dpa, Uli Deck/Symbol)

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Kreditkarten-Betrüger gehen mit geklonten Karten auf Raubzüge in europäischen Großstädten – trotz Chip und mit beliebiger PIN. In Zusammenarbeit mit der Zeit gelang es c't, erstmals die eingesetzte Software zu analysieren und die ausgenutzten Probleme des Bezahlstandards EMV aufzudecken. Informationen kamen direkt aus dem Kriminellenmilieu. Die Zeit veröffentlichte nun einen Bericht zu einem der Informanten.

Das Kreditkartengeschäft ist hart oder zumindest kommt es Alexander so vor. Jeden Tag sei er woanders, schlafe er woanders, und immer hätte er Angst, "dass plötzlich einer kommt und dir Handschellen umlegt." Trotzdem kann er die Finger kaum vom Kreditkartenbetrug lassen, dafür sei er viel zu einfach umzusetzen. Alexander müsse lachen, wenn behauptet wird, das Chip-and-PIN-System sei sicher, heißt es. Er habe mit der Betrugssoftware "Geld geholt, und zwar nicht wenig."

Nur rund 40 Zeilen Programm-Code sind das Herzstück der Betrugs-Software, die Alexander einsetzt. Sie lässt sich kaufen oder mieten. Alles passt auf einen USB-Stick. Experten seien sich sicher, dass sie von Fortgeschrittenen stammt. Von Menschen, die sich gut mit dem EMV-Standard auskennen. Laut Alexander ist das EMV-System "broken", es sei kaputt.

Alexander will jedenfalls aussteigen: "90 Prozent meiner Freunde sind nach und nach verhaftet worden," erzählt er. Die Banken schlampen, aber man wird auch erwischt.

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(kbe)