Mehr als eine Cloud-IDE: Eclipse veröffentlicht Beta von Che
Die Kombination aus Web-basierter Entwicklungsumgebung und portablen, RESTful Workspaces befindet sich seit 18 Monaten in der Entwicklung. Die Eclipse Foundation hat nun eine Beta veröffentlicht.
- Rainald Menge-Sonnentag
Im Herbst 2014 erklärte die Eclipse Foundation die Cloud-Entwicklung zu einer strategischen Komponente. Zu den geplanten Projekten gehörte damals bereits Che, dessen Ursprünge von Codenvy stammen. Der Name ist weniger revolutionär, als er klingt, sondern bezieht sich wohl auf die ukrainische Stadt Tscherkassy, die im Englischen Cherkasy heißt und ein Entwicklungsstandort des Softwareunternehmens ist. Zu den Contributors gehören neben Codenvy unter anderem Red Hat, Microsoft, IBM und SAP.
Browser IDE + portable Workspaces
Che ist eine Kombination aus einer Workspace-Server-Umgebung und einer Cloud-IDE. Letztere läuft im Browser und unterstützt wie die Desktop-IDE von Eclipse zahlreiche Programmiersprachen. Der Newsletter zur Ankündigung der Beta lehnt sich soweit aus dem Fenster, dass er Che als einzige Open Source Cloud IDE bezeichnet, da Cloud9 die SDKs schließe, Codebox keinen Support mehr bekäme und sich Brackets und Orion der reinen Web-Entwicklung verschrieben hätten.
Die Workspaces bestehen aus Projekten und den zugehörigen Laufzeitumgebungen. Dabei setzt Eclipse auf Containerisierung. Che verwaltet den Lebenszyklus von Workspaces und kümmert sich um den Start, Ablauf und das Beenden der Laufzeitumgebungen. Letztere laufen standardmäßig auf Docker-Containern. Der Zugriff auf die Workspaces ist über SSH möglich. Damit bekommen Entwickler root-Zugriff auf die Workspace-Maschinen. Zudem können sie ihre Desktop- statt der Browser-IDE verwenden. Teams können Che als Workspace-Server mit RESTful APIs nutzen. Che bringt Java-Bibliotheken zur Verwaltung der Workspaces und für das Erstellen von Plug-ins mit.
Die umfangreiche Liste der Funktionen ist auf der Features-Seite zusammengefasst. Che steht auf der Eclipse-Website zum Download bereit. Zusätzlich zur Software selbst benötigt es Java 8 und unter Windows und OS X zusätzlich die Docker Toolbox. (rme)