Photo Porst - Das größte Photohaus der Welt

Vor 120 Jahren wurde Hanns Porst geboren. Mit seiner Fotohandelskette konnte er mehrere Generationen für die Fotografie begeistern. In seiner Reihe "Zeitzeichen" bringt NDR Info aus diesem Anlass eine kurze Audio-Reportage.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dr. Christoph Jehle

In einer viertelstündigen Audio-Reportage erinnert NDR Info an den 120. Geburtstag des Nürnberger Fotohändlers Hanns Porst. Mit seinem Versandhandel und dem Photo Porst-Katalog erreichte der ehemalige Nürnberger Stadtschreiber Porst so gut wie jeden Fotoamateur.

Porst war schon in jungen Jahren ein Fotobegeisterter und erwarb sich von dem ersten, als Zeitungsjunge verdienten Geld seine erste Kamera. Mit dieser fotografierte er schon im Alter von 15 Jahren bei allerlei Veranstaltungen und verkaufte die Bilder. Mit dem so verdienten Geld baute er seine Kameraausrüstung weiter aus. Nach der Rückkehr aus dem 1. Weltkrieg eröffnete Porst im Alter von 22 Jahren mit einem teilweise geliehenen Startkapital von 600 Goldmark das "Photo Haus Porst". Dem anfänglich schwächelnden Umsatz half Porst ab 1921 mit der Durchführung von Fotokursen auf die Sprünge. Die Kursteilnehmer wurden gute Kunden und 1923 konnte so ein größeres Ladenlokal am Nürnberger Hauptmarkt eröffnet werden. 1924 erschien der erste Photo Porst-Katalog in einer Auflage von 5000 Stück. 1928 erreichte der Umsatz schon 2,5 Mio Mark. Mit inzwischen schon 200 Angestellten nannte sich Porst im Jahre 1929 "Deutschlands größtes Photohaus". Zusätzlich zu den Fotokursen wurde 1924 die erste Fotofahrt nach Rothenburg ob der Tauber organisiert und 1931 erfolgte die erste Kundenreise mit insgesamt 1300 Kunden. Und 1932 war aus Photo Porst das größte Fotohaus der Welt geworden.

Aus der Zeit nach der Machtergreifung Hitlers ist wenig bekannt. Porst galt als Mitläufer. Mit der geretteten Kundenkartei gelingt ihm der Neubeginn nach dem Krieg. Ende der 50er Jahre beherrscht er 20 Prozent des bundesdeutschen Fotokamerageschäfts, das damals noch mehrheitlich in der Hand von sogenannten Fotodrogerien war.

1960 übertrug Hanns Porst die Leitung des Unternehmens an seinen Sohn Hannsheinz, der sich zum Ende der 1970er Jahre vollständig aus dem Unternehmen zurück zog. Das mittlerweile in eine AG umgewandelte Unternehmen musste 2002 Insolvenz anmelden. Die Marke Photo Porst wurde im gleichen Jahr von Ringfoto übernommen und wird heute noch von 147 Fotogeschäften für ihren Auftritt genutzt. (keh)