Nahe am Trialsportgerät, aber straßenzulassungsfähig: die Montesa 4RIDE

Mit Leichtigkeit

Honda bringt mit der Montesa 4RIDE eine Maschine nahe am Trialsportgerät, die aber straßenzulassungsfähig ist. Das Ganze ist kein Fake, vielmehr stammt sie direkt von der Trialmaschine Cota 4RT260 ab, nahm aber ein paar Enduro-Anleihen

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  • iga
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Köln, 11. Februar 2016 – Honda bringt mit der Montesa 4RIDE eine Maschine nahe am Trialsportgerät, die aber straßenzulassungsfähig ist. Das Ganze ist kein Fake für Angeber, vielmehr stammt sie direkt von der Trialmaschine Cota 4RT260 ab, nahm aber ein paar Enduro-Anleihen. Das Fliegengewicht bringt im straßenzulässigem Ornat unschlagbar schlanke 81 Kilogramm ohne Sprit auf die Waage.

Der Begriff Enduro wird geradezu inflationär missbraucht. Per Definition sind Enduros Motorräder, die geländegängig sind. Doch heutzutage werden selbst Motorräder mit fünf Zentnern Lebendgewicht und 160 PS von den Herstellern als Enduros bezeichnet. Damit es nicht ganz so peinlich wird, beschönigt man sie als „Reiseenduros“. Dabei mangelt es ihnen fast immer an Federwegen, Bodenfreiheit und offroad-tauglichen 21-Zoll-Vorderrädern, vor allem aber: Niemand traut sich mit den Kolossen ins Gelände. Wenn 250 Kilogramm kippen, begraben sie den Fahrer lebendig unter sich.

Am anderen Ende der Enduro-Skala gibt es die Waffen für Experten. Federleichte und extrem hochbeinige Sportenduros, die eigentlich reine Motocross-Maschinen mit Scheinwerfer und scharf anreißenden Motoren sind. Die Fahrer sollten Gardemaß aufweisen, um mit beiden Füßen auf den Boden zu kommen, mit der Kondition eines Triathleten gesegnet sein und sich schon im Kindergarten im Geländefahren geübt haben. Sportenduros sind eigentlich reine Wettbewerbsfahrzeuge und erhalten eine Straßenzulassung nur reichlich abgewürgt auf ungefähr ein Viertel ihrer ursprünglichen Leistung, sonst können sie weder Abgas- noch Geräuschnormen einhalten. Die einzige löbliche Ausnahme bildet die Yamaha WR 250 R, aber auch sie ist sehr hoch und der kleine Einzylinder will gedreht werden.

Wenig Alternativen

Die Enduro-Evolution verrannte sich in die beiden Irrwege, entweder Reiseelefant oder nervöses Rennpferd. Was also tun, wenn man gerne Offroad fahren möchte, aber weder Profi noch lebensmüde ist? Es existieren ein paar wenige kleine Enduros wie die Beta Alp 4.0, die den luftgekühlten Motor der längst eingestellten Suzuki DR 350 trägt, oder die KTM Freeride 350, die beide sehr leicht geraten und mit einer eher zahmen Leistung gesegnet sind. Sie überfordern niemand und erweisen sich genau deshalb als ideale Einsteigerbikes für Geländenovizen. Dass viele sich nach so einem problemlosen Geländehüpfer sehnen, hat jetzt auch Honda begriffen, nähert sich dem Thema aber von einer überraschenden Seite.