Kostenloser Kurs: Simulieren lernen wie die Profi-Ingenieure

Das klassische 3D-Drucker-Design des RepRap-Projekts hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel, gleichzeitig ist es dank Open-Source-Lizenz frei zugänglich. Warum sich also nicht selbst an einer Optimierung des Designs versuchen und dafür Werkzeuge aus der Welt des Computer Aided Engineering (CAE) benutzen? Was erst mal klingt, als wäre es nur für Profi-Ingenieure interessant, bietet die Firma SimScale auch Makern ohne Vorkenntnissen an: Sie veranstaltet einen kostenlosen, dreiteiligen Online-Workshop, in dessen Rahmen man Schritt für Schritt lernen soll, wie man mit Hilfe einer Finite-Elemente-Simulation die Wärmeausbreitung im Extruder des 3D-Druckers simulieren und optimieren kann, wie modale Analysen helfen können, Vibrationen im Betrieb des Druckers auf die Spur zu kommen und wie sich mit Hilfe von Strömungsdynamik der Luftstrom zur Kühlung des verdruckten Materials verbessern lässt.

Gratis und ohne Vorkenntnisse

Die Webinar-Reihe zur Optimierung des RepRap-3D-Druckers richtet sich dabei explizit an Studenten und 3D-Druck-Enthusiasten ohne CAE-Vorkenntnisse. Unterrichtssprache ist englisch. Die drei Live-Video-Sessions findet an drei aufeinanderfolgenden Donnerstagen statt, jeweils von 16 bis 17 Uhr. Los geht es am 18. Februar, die weiteren Termine sind der 25. Februar und der 3. März. Die Anmeldung ist kostenlos, anzugeben sind lediglich Name, Mail-Adresse und eine Telefonnummer.

Wer nicht live dabeisein kann, hat die Möglichkeit, die jeweils einstündigen Präsentationen nachträglich als Video-Konserve anzuschauen. Zu jedem Termin gibt es noch eine "Hausaufgabe" – diese besteht aus je einem Schritt-für-Schritt-Tutorial, in dem man den Stoff des jeweiligen Webinars noch einmal selbst nachvollzieht. Wer alle seine Hausaufgaben macht, wird nicht nur mit einem kostenlosen Profi-Training für SimScale belohnt, sondern hat auch noch die Chance, einen RepRap-3D-Drucker mit den selbst vorgenommenen Modifikationen zu gewinnen.

Drohne statt Drucker

Wer sich mehr für Quadrocopter als für 3D-Drucker interessiert, wird bei SimScale ebenfalls fündig: Auf der Webseite der Firma sind vier aufgezeichnete Drohnen-Webinare für Einsteiger frei verfügbar, die sich der Aerodynamik und dem strukturellen Design widmen, aber auch zeigen, wie man mit Hilfe der SimScale-Werkzeuge eine Crash-Landung oder die Vibrationen des Chassis' simuliert. Auch für diese Tutorial-Serie stehen insgesamt acht vertiefende Tutorials zur Verfügung. [Update 12.02.2016: SimScale richtet derzeit übrigens auch einen Wettbewerb aus, bei dem es gilt, einen Quadrocopter zu optimieren – als Preis winkt ein individuelles Fluggerät aus dem 3D-Drucker.]

Seit Dezember kann jeder ein kostenloses Benutzerkonto bei SimScale anlegen und die professionellen Simulationswerkzeuge des Webdienstes fast uneingeschränkt und dauerhaft nutzen. Die einzige Bedingung: Alle hochgeladenen 3D-Modelle und Simulationsdaten sind öffentlich und können von jedem anderen Anwender weiterverwendet werden. Private Projekte gibt es nur für zahlende Nutzer – die Preise beginnen bei rund 2400 Euro im Jahr. (pek)