Kommentar: Linux ist und bleibt ein Gaming-Desaster
Natürlich gibt es inzwischen zahlreiche Spiele auch für das offene Betriebssystem. Aber Linux-Fans sollten sich keine falschen Hoffnungen machen: Eine echte Gaming-Alternative zu Windows wird Linux auch künftig nicht, ist sich Martin Fischer sicher.
Linux ist für PC-Spieler keine Alternative zu Windows – und das wird auch so bleiben. Die meisten Gamer haben keine Lust, sich auf die eingeschränkte Spiele-Auswahl und nicht optimierte Grafiktreiber einzulassen – und für Notfälle vorab noch ein Studium der Kommandozeilenparameter abzuschließen.
Freilich gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Spielen, die auch unter Linux funktionieren – dieses Argument führen Linux-Fans gern an. Doch die meisten der echten Blockbuster laufen weiterhin exklusiv unter Windows. Und wenn dann doch mal ein Top-Titel wie XCOM 2 auch für Linux erscheint, ist die Performance häufig schlecht bis desaströs. Kein Gamer kauft sich eine 400-Euro-Grafikkarte, damit deren Performance unter Linux auf weniger als die Hälfte der möglichen Leistung zusammenschrumpft. Das bedeutet nämlich: Schlechtere Grafik und wie im Falle von XCOM 2 kein flüssiger Spielablauf mehr.
Hardcore-Fans des offenen Betriebssystems müssen begreifen: Linux wird erst dann eine Chance auf den "Durchbruch" bei normalen PC-Nutzern haben, wenn es für Spieler eine echte Alternative zu Windows darstellt. AMD und Nvidia müssten bei ihren Linux-Grafiktreibern die Bremse lösen und sie ähnlich gut pflegen wie die Windows-Versionen.
Es bräuchte eine starke Firma, die Linux als Gaming-Plattform ordentlich Schwung verleiht – mit Taten statt jahrelanger Ankündigungen. Valve sitzt auf einem riesigen Geldberg und hat es trotz SteamOS nicht geschafft, große Publisher von Linux zu überzeugen. Linux-Gamer werden weiterhin Gamer zweiter Klasse bleiben. (mfi)