Im Crowdfunding: iBoardbot, der internetfähige Whiteboard-Roboter

Smartboard mal anders: Übers Internet gesteuert beschriftet ein Stiftplotter eine Glasplatte, zeichnet darauf oder wischt alles wieder aus. Die Hardware ist Open Source, doch der Cloud-Dienst kostet eine Jahresgebühr.

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Crowdfunding

(Bild: JJrobots)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Peter König

In einer Welt, in der überall elektronische Displays hängen, gefühlt jeder dauernd auf sein Smartphone starrt und dank E-Ink sogar die Preisschilder im Supermarkt zunehmend digital werden, funktionieren analog geschriebene Buchstaben als wohltuende Erholung. Vielleicht trifft deshalb der iBoardbot genau den Zeitgeist: Zwar schreibt dort niemand von Hand, aber immerhin hinterlässt die Maschine Spuren eines echten Filzstifts auf einer echten Glasplatte im Format 40 cm × 15 cm. Jedenfalls hat die Kombination aus Zweiachsen-Stiftplotter und Whiteboard, die sich übers Internet von einer App steuern lässt, in ihrer aktuell laufenden Kampagne bei Kickstarter bereits ihr Finanzierungsziel erreicht. Dabei läuft die Aktion noch über drei Wochen.

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Mit Preisen ab 76 britischen Pfund für das Basic-Paket (rund 100 Euro, zuzüglich 10 Pfund Versand) ist der iBoardbot nicht ganz billig, obwohl er technisch nicht allzu komplex ausgelegt wurde: Das Basic-Paket enthält neben einem Arduino-Leonardo-kompatiblem Mikrocontroller-Board noch das sogenannte B-Robot Brain Shield inklusive WLAN, zwei Schrittmotoren nebst Treiberstufen, Kabel, einen Whiteboard-Marker und Zugang zum Cloud-Dienst des Anbieters für ein Jahr. Es ist für Leute gedacht, die sich selbst die nötigen Metallteile besorgen wollen und außerdem Zugang zu einem 3D-Drucker für diverse Verbindungsteile haben. Einen kompletten Bausatz gibt es hingegen als Belohnung für ein Investment von 152 Pfund plus 18 Pfund Versand – insgesamt rund 220 Euro.

Kickstarter & Co.

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Das gesamte Projekt soll später unter Open-Source-Lizenzen veröffentlicht werden, auch eine offene API haben die Entwickler zugesagt, sodass sich das Plotter-Whiteboard über selbst programmierte Anwendungen mit Text und Grafik beschicken lässt. Wer das ganze allerdings allerdings als fertiges Produkt benutzen will, muss auf die Web-App und den Cloud-Dienst des Anbieters zurückgreifen. Die Web-App soll einen Text- und einen Grafikmodus haben und zusätzlich ein virtuelles Whiteboard zum Zeichnen bieten, auf dem sich auch mehrere Nutzer gleichzeitig betätigen können. Die Kosten für den Cloud-Dienst sind für das erste Jahr inklusive, danach fallen pro Jahr 17 Euro Gebühr an.

Hinter dem Projekt steckt JJrobots – das ist ein Zusammenschluss von zwei Roboter-Fans, die beide Jose heißen (daher der Name). Der eine von ihnen, Jose Julio, hat es vor ziemlich genau zwei Jahren schon man hier auf die Make-Webseite geschafft: Seinerzeit baute er aus einem Arduino Mega 2560 und Bestandteilen seines RepRap-3D-Druckers einen Mini-Air-Hockey-Tisch mit integriertem Robotergegner. Auf der Webseite von JJrobots stellen die beiden Joses weitere Projekte vor, unter anderem den zweirädrigen Balancierroboter B-Robot, aus dessen Bauteilliste auch das zentrale Shield des iBoardbot stammt, aber auch einen ferngesteuerten Laserpointer und ein Nachführstativ für langzeitbelichtete Astro-Fotos. (pek)