Beipackzettel zur digitalen Revolution

Bereits sein voriges Buch "Digitale Demenz" polarisierte Leser wie Kritiker. Mit "Cyberkrank" legt Manfred Spitzer nun nach.

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  • Inge Wünnenberg

Bereits sein voriges Buch "Digitale Demenz" polarisierte Leser wie Kritiker. Mit "Cyberkrank" legt Manfred Spitzer nun nach.

In der neuen Veröffentlichung analysiert der Neurowissenschaftler die Risiken und Nebenwirkungen digitaler Medien: Er sieht Übergewicht, Stress, jede Menge Zivilisationskrankheiten und soziale Armut auf die Digital Natives zukommen. Vor allem aber warnt er vor dem Suchtpotenzial der digitalen Welt und der drohenden Verdummung der Menschen.

Dafür zieht Spitzer rund 700 Studien heran, die jedoch oft nur mit einer kleinen Zahl von Probanden arbeiten. Trotzdem wird er nicht müde, durchaus überzeugend jene Zerstreutheit zu geißeln, die der ständige Gebrauch von Wissensmaschinen, sozialen Medien, SMS-Plattformen und Computerspielen wohl mit sich bringt.

Seine konservativen, bildungsbürgerlichen Maßstäbe, auf denen die Zivilisationskritik und der üppig zelebrierte Kulturpessimismus fußen, legt Spitzer indes nur indirekt offen. Es zeugt schon von Arroganz, wenn er kritisiert, "dass der Spaß allein zur Rechtfertigung des Spielens nicht ausreicht".

Manfred Spitzer: "Cyberkrank! Wie das digitalisierte Leben unsere Gesundheit ruiniert", Droemer, 432 Seiten, 22,99 Euro (E-Book 19,99 Euro) (inwu)