Unseriöse Anbieter und Erweiterungen machen freier Medienzentrale Kodi zu schaffen

Die Kodi-Entwickler haben die Faxen dicke. Der Markt wird mit vermeintlich Kodi-tauglichen Streaming-Boxen überschwemmt, illegale Erweiterungen ziehen das Projekt in den Schmutz. Abmahnungen und Community-Unterstützung sollen es richten.

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Kodi
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Volker Zota

Einer der wichtigsten Gründe für die Umbenennung des XBMC Media Center in Kodi war, die Kontrolle über die Namensrechte an ihrem Projekt zu erlangen. Zuvor leitete sich der Namen von Microsofts Spielkonsole Xbox ab, sodass die XBMC Foundation keine Namensrechte eintragen konnten und sogar damit rechnen mussten, von anderen Firmen abgemahnt zu werden.

Umgekehrt konnten sie selbst nicht verhindern, dass irgendwelche Hersteller Geräte mit angepassten, meist kaputten Versionen von XBMC verkaufen, über die sich die Kunden ärgeren. Das Problem hat sich sogar noch verschärft, nicht zuletzt dank der rasant wachsenden Beliebtheit der plattformübergreifenden Software. Die Folge: Noch mehr Beschwerden über fehlerhafte Installationen im Kodi-Support-Forum, für die das Kodi-Team nichts kann.

Schlimmer sei allerdings die wachsende Zahl Angebote, die Kodi in illegale Machenschaften hineinziehen. Sie werben bei dubiosen Online-Shop, eBay und bei YouTube, dass man mit Kodi auf angepassten Android-Sticks kostenlos Pay-TV und Kinofilme streamen könne. Das hat unter anderem dazu geführt, dass Amazon Kodi nach kurzer Zeit wieder aus dem Amazon App Shop geworfen hat.

Darum will die XBMC Foundation nun Abmahnungen gegen unseriöse Anbieter erwirken. Außerdem bitten sie die Community dringend um Unterstützung, um den Namen wieder rein zu waschen, da einige Kernentwickler kurz davor seien, das Handtuch zu werfen.

Update: Die Nachricht der Kodi-Entwickler hatte am gestrigen Tag offenbar zu einem Denial-of-Service-Angriff auf die Webseite geführt, die daraufhin für mehrere Stunden nicht mehr zu erreichen war. (vza)