Uber-Chef: Jährlich mehr als eine Milliarde US-Dollar Verlust in China
Uber-Chef Travis Kalanick hat darauf hingewiesen, dass Uber für die Expansion in China jedes Jahr rund eine Milliarde US-Dollar Verlust hinnimmt. Das passt zu den teils aggressiven Expansionsbestrebungen des Konzerns.
(Bild: dpa, Christoph Dernbach/Archiv)
Der umstrittene Fahrdienst-Vermittler Uber lässt sich nach Angaben seines Chefs Travis Kalanick die Expansion nach China Milliarden kosten. "Wir sind profitabel in den USA, aber wir verlieren über eine Milliarde Dollar pro Jahr in China", sagte Kalanick auf einem Start-up-Event in Vancouver, wie zunächst die kanadische Website Betakit berichtet hat.
Uber trifft in China auf starke lokale Rivalen wie etwa das Unternehmen "Didi Kuaidi". Kalanick sagte über den lokalen Wettbewerber, dass dieser "in jeder Stadt unprofitabel ist, aber Marktanteile aufbaut". Beim Namen nannte er die Konkurrenz nicht.
In Hälfte der Städte keine Verluste
Ein Sprecher von Didi Kuaidi entgegnete in der Financial Times, das Unternehmen mache in der Hälfte der 400 Städte, in denen es in China aktiv sei, keine Verluste mehr. Hinter Didi Kuaidi stehen unter anderem die chinesischen Internet-Riesen Tencent und Alibaba. Uber bietet seine Dienste in China indessen in rund 40 Städten an und will seine Dienste noch in diesem Jahr auf ingesamt 100 Städte ausweiten.
Die Äußerungen von Uber-Chef Kalanick geben ein Bild davon, wohin die Milliarden gehen, die sich Uber bei Investoren holt. Bisher besorgte sich das Start-up aus San Francisco nach Schätzungen zwischen sechs und zehn Milliarden US-Dollar für die internationale Expansion. Dabei soll Uber nach Medienberichten in der jüngsten Finanzierungsrunde mit über 60 Milliarden Dollar bewertet worden sein.
Gegenwind und Kooperationen für Uber
Uber bietet eine App an, über die Nutzer Autos mit Fahrer bestellen können. Uber gab sein Angebot nach heftigem Gegenwind von Taxibranche und Behörden inzwischen in einigen Städten auf. Dafür kooperiert der Dienst unter anderem mit dem Facebook Messenger oder dem neuen Outlook.com von Microsoft. (mit Material der dpa) / (kbe)
