Salesforce investiert weiter in maschinelles Lernen und kauft PredictionIO
Der Server für Anwendungen zur Vorhersage baut auf Spark und Spray. Er soll nach der Übernahme Open Source bleiben.
- Rainald Menge-Sonnentag
Salesforce hat in den letzten Jahren einige Firmen aus dem Bereich des maschinellen Lernens übernommen – darunter 2014 RelateIQ, dessen Software jetzt als SalesforceIQ ein eigenständiger Dienst ist, der E-Mails, Telefonate und Kalendereinträge mit den Kunden auswertet und die Informationen in das CRM einpflegt.
Nun hat Salesforce das relativ kleine und junge Unternehmen PredictionIO gekauft, das einen Open-Source-Server für maschinelles Lernen anbietet. Er setzt auf Apache Spark, HBase und Spray auf und richtet sich an Entwickler und Datenwissenschaftler. Laut dem Blog-Beitrag des Prediction-IO-Gründers Simon Chan nutzen gut 8000 Entwickler den Server für etwa 400 Apps.
Vorhersagen mit eigener Architektur
Der Prediction-IO-Server setzt auf die sogenannte DASE-Architektur. Das Akronym steht für Data, Algorithm(s), Serving, Evaluator. Das Unternehmen bezeichnet die Vorgehensweise als "MVC for Machine Learning": So wie der Model View Controller (MVC) die drei Ebenen Modell, Präsentation und Programmsteuerung voneinander trennt, separiert DASE die vier Bestandteile des Akronyms.Wie der Firmenname vermuten lässt, ist das System auf Vorhersageanwendungen ausgelegt und bietet dafür diverse Templates.
Salesforce will mit der Übernahme sein Angebot im Bereich maschinelles Lernen weiter ausbauen. Der Server, der auf GitHub unter der Apache-2-Lizenz zum Herunterladen bereitsteht, soll Open Source bleiben. Das Team will ihn auch unter der neuen Führung weiter entwickeln. Auf dem CloudFormation-Dienst der Amazon Web Services (AWS) soll der Server zudem kostenlos werden. (rme)
