Münchner Flughafen: Zum Flugzeug mit der führerlosen U-Bahn

Für viele Passagiere in München ist es ein Ärgernis: Bevor sie abfliegen oder nachdem sie angekommen sind müssen sie oft mit dem Bus übers Rollfeld fahren. Eine führerlose U-Bahn soll nun ein neues Terminal mit dem Rest des Flughafens verbinden.

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Münchner Flughafen: Zum Flugzeug mit der führerlosen U-Bahn

(Bild: munich-airport.de)

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Von
  • dpa

Eine vollautomatische führerlose U-Bahn soll den Reisenden am Münchner Flughafen das Umsteigen erleichtern. Der selbstfahrende Zug verbindet das Terminal 2 mit dem neuen Satelliten-Terminal, der am 26. April seinen Betrieb aufnehmen soll. In dem neuen Gebäude können dann rund 11 Millionen Passagiere an 52 Gates ankommen und abfliegen. Sie müssen nicht mehr wie bisher häufig mit dem Bus übers Rollfeld gefahren werden.

München untermauere damit seinen Anspruch, einer der größten Flughäfen sein zu wollen, sagte Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) am Montag zur Vorstellung der neuen Anlage am Flughafen. Der Satellit entspreche von der Kapazität her einem mittleren deutschen Flughafen wie etwa Köln-Bonn. "Wir haben noch sehr viel Busverkehr gehabt", räumte Flughafen-Chef Michael Kerkloh ein. "Das wird in Zukunft der Vergangenheit angehören, zumindest für die meisten Fahrgäste."

Auf einer zweigleisigen Strecke können bis zu drei führerlose Züge mit je vier Waggons mit Tempo 25 unterwegs sein. Etwa eine Minute dauert die knapp 400 Meter lange Fahrt zwischen dem Terminal 2 und dem Satelliten. Damit alles reibungslos läuft, werden die Passagiere schon im Vorfeld in entsprechende Waggons geleitet – je nachdem, ob sie aus Schengen-Ländern, aus Europa oder aus dem Rest der Welt einreisen. Die Probefahrt am heutigen Montag war noch etwas ruckelig. Bis zum Start Ende April soll hier noch an den Software-Einstellungen gefeilt werden.

Finanziert wurde das neue Terminal von der Lufthansa und dem Flughafenbetreiber – ohne Steuergelder, wie Söder betonte. Es soll vor allem das 2003 errichtete Terminal 2 entlasten, das in den vergangenen Jahren seine rechnerische Auslastungsgrenze von 25 Millionen Passagieren fortwährend überschritten habe. Ob der Neubau auch die Weichen für den umstrittenen Bau der dritten Startbahn stellt, wollte Söder nicht sagen. Darüber werde erst Mitte oder Ende März nach einer intensiven Diskussion im Landtag entschieden.

Die erste fahrerlose U-Bahnlinie Deutschlands ist seit März 2008 in Nürnberg in Betrieb. (anw)