Bessere Verständigung für Gebärdensprachler

US-Forscher arbeiten an einem Übersetzungswerkzeug, das Gebärden über Armbänder erkennt.

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Bessere Verständigung für Gebärdensprachler
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Viele Menschen verstehen die Gebärdensprache nicht. Das kann für Hörbehinderte insbesondere in Notsituationen ein Problem sein, weil sie sich dann nur textlich verständigen können. Forscher an der Arizona State University (ASU) haben nun ein Übersetzungswerkzeug entwickelt, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Armband übersetzt Gebärden").

Sie nutzen dazu zwei Myo-Armbänder zur Gestenerkennung, um einer Software eine Reihe wichtiger Gebärden aus der American Sign Language (ASL), der in den USA und Kanada populärsten Gebärdensprache, beizubringen. Sinn der Übung: Führt ein Hörbehinderter die Gebärde durch, soll das Programm sie erkennen und dann das dazu passende Wort (oder den dazu passenden Satz) in Textform auf einen Bildschirm bringen. So ergäbe sich ein simultaner, automatischer Gebärdenübersetzer.

Die Myo-Armbänder sollen sich besonders gut für das Projekt eignen, weil sie nicht nur Trägheitssensoren für die Bewegungserkennung enthalten, sondern auch die Elektromyographie unterstützen, mit der Muskelaktionen zu ermitteln sind. So lassen sich verschiedene Fingerstellungen bestimmen.

In der Trainingsphase wird jeder Begriff wie etwa "Pizza", "glücklich" oder "orange" drei Mal wiederholt. Danach konnte Sceptre die Gebärde in fast 98 Prozent aller Fälle erkennen. In einer Videodemonstration trägt Teammitglied Prajwal Paudyal das Armband und zeigt verschiedene Gebärden, deren Übersetzung dann auf einem Computerbildschirm erscheint – "den ganzen Morgen" etwa oder "Kopfschmerzen" oder "ich kann nicht schlafen". Auch wenn die Gebärden derzeit noch als Text erscheinen, könnten sie natürlich auch in Form von Sprache ausgegeben werden. Beim aktuellen Prototypsystem sind die Myo-Geräte mittels Bluetooth-Funktechnik noch mit einem Computer verbunden.

Mehr dazu bei Technology Review Online:

(bsc)