RT Lua: Skript-basiertes Programmieren und Evaluieren von Echtzeit-Anwendungen

RT Lua soll die Vorteile der Programmiersprache Lua wie Geschwindigkeit, mächtiger Sprachumfang und gute Erweiterbarkeit mit dem Echtzeitbetriebssystems INtime von TenAsys verbinden.

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RT Lua: Skript-basiertes Programmieren und Evaluieren von Echtzeit-Anwendungen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Mit RT Lua, einer neuen Software der Firma Profimatics, können Hardware- und Applikationsentwickler ab sofort mit der Programmiersprache Lua mit deterministischem Verhalten programmieren sowie testen. Das vergangene Woche auf der Embedded World vorgestellte Produkt soll vor allem für das Prototyping und Testen von Echtzeitsystemen infrage kommen, was beispielsweise die Inbetriebnahme von Realtime-Hardware mit wenigen Skriptkommandos ermöglicht. Damit wendet sich RT Lua unter anderem an Hardwarehersteller und OEMs, die mit geringem Aufwand die Echtzeittauglichkeit ihrer Produkte evaluieren wollen.

Darüber hinaus lässt sich Lua in Anwendungen integrieren, so wie das anscheinend Bosch Rexroth beim CNC-System Indra Motion getan hat. Es werden hier komplexe Bewegungen mit einfachen Skriptbefehlen ausgeführt. Auch hierbei soll RT Lua helfen können, da es als Mittler zwischen Windows- und Echtzeit-Umgebung fungieren kann. Darüber hinaus können Teile der SPS-Programmierung entfallen. Interessant ist RT Lua womöglich auch für C- und C++-Entwickler, da sich einzelne Funktionen oder Anwendungen mithilfe geeigneter Tools in Lua-Skripte umwandeln lassen. Dabei kommen sogenannte Wrapper zum Einsatz, mit denen C/C++-Funktionen auf ihre Echtzeit-Tauglichkeit überprüft werden können. Das mag den Aufwand eines eigenen Testframeworks ersparen, da sich das Debuggen mit den Skriptbefehlen erledigen lässt.

RT Lua setzt sich aus vier Komponenten zusammen: INtime für Windows beziehungsweise INtime Distributed RTOS, Eclipse als Entwicklungsumgebung, der Lua-Interpreter selbst und drei Add-ons. Dabei handelt es sich um einen Modbus-Server und -Client für die Kommunikationssteuerung zwischen SPS- und PC-Systemen, das quelloffene MQTT-Protokoll (Message Queue Telemetry Transport) für die M2M-Kommunikation und SQLite für das Speichern von Daten. Geplant ist außerdem der Zugriff auf Ethernet-Bussysteme. Damit würde sich auch der für Intels Ethernet-Controller I210 angepasste HPE3-Treiber von TenAsys in Kombination mit Lua und INtime einsetzen lassen. Das erlaubt beispielsweise das Programmieren von Netzwerk-Scannern für Echtzeit-Umgebungen mit wenigen Lua-Codezeilen. (ane)