Feinstaubalarm in Stuttgart mindestens bis Montag

Kamine aus, Autos stehen lassen: In Stuttgart gilt seit Donnerstag wieder Feinstaubalarm. Mindestens bis in die Nacht zum Montag sind die Stuttgarter, Einpendler und Gäste dazu aufgerufen, freiwillig etwas gegen die anhaltend schlechte Luft im Talkessel zu tun

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Feinstaubalarm in Stuttgart mindestens bis Montagnacht
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Von
  • Florian Pillau

Kamine aus, Autos stehen lassen: In Stuttgart gilt seit Donnerstag wieder Feinstaubalarm. Mindestens bis in die Nacht zum Montag sind die Stuttgarter, Einpendler und Gäste dazu aufgerufen, freiwillig etwas gegen die anhaltend schlechte Luft im Talkessel zu tun. Das Ende des Alarms ist offen, wie die Stadt heute mitteilte. In Baden-Württembergs Landeshauptstadt war Mitte Januar der bundesweit erste Feinstaubalarm ausgelöst worden. Feinstaubpartikel sind nicht sichtbar und gesundheitsgefährdend.

Laut Stadt trieb am Montag natürlicher Saharasand die Werte in die Höhe.

(Bild: Meliha Sarper, ACE)

Auf Hinweistafeln an Straßen, auf Brückenbannern und über Verkehrsmeldungen im Radio wird die Bevölkerung über den Alarm informiert. Schon von Donnerstagabend an sind die Nutzer sogenannter Komfortkamine dazu aufgerufen, diese vorübergehend ruhen zu lassen. Von Freitag um Mitternacht an hofft die Stadt dann darauf, dass sich möglichst viele Einpendler am freiwilligen Autoverzicht beteiligen und auf Busse oder Bahnen umsteigen. Beim ersten Alarm hatten sich laut Schätzungen zu wenig Autofahrer am Verzicht beteiligt.

Feinstaubalarm wird ausgelöst, sobald der Deutsche Wetterdienst über mehrere Tage eine besonders schadstoffträchtige Wetterlage vorhersagt - etwa wenn im Stuttgarter Talkessel nicht genug Wind bläst, der die Partikel wegträgt.

Der Autofahrerclub ACE bezweifelt die Wirksamkeit der freiwilligen Fahrverbote. „Selbst wenn der Verkehr komplett still stehen würde, könnten die Grenzwerte an bestimmten Tagen nicht eingehalten werden“, sagte Landeschef Stefan Heimlich. Laut Stadt trieb am Montag Saharasand die Werte an Deutschlands dreckigster Kreuzung am Neckartor nahe der Innenstadt in außergewöhnliche Höhe.

„Die Menschen, die in Stuttgart leben und arbeiten, bestimmen, welche Luft sie atmen“, so Andre Baumann, Landeschef des Naturschutzbundes Nabu. Mit Bussen und Bahnen komme man nicht nur schneller in und durch die Landeshauptstadt, sondern schütze auch die Umwelt.

Feinstaub wird in erster Linie durch den Menschen erzeugt. In Ballungsgebieten ist die Quelle der Teilchen vor allem der Straßenverkehr. Nach Angaben des Umweltbundesamtes gingen von 2007 bis 2013 allein in Deutschland im Durchschnitt jährlich rund 46.000 Todesfälle auf die Belastung mit Feinstaub zurück.

(dpa) (fpi)