Französische Atomaufsicht weist Vorwürfe wegen Fessenheim zurück

Bei dem schweren Zwischenfall im Atomkraftwerk hätte man die Situation zu jedem Zeitpunkt unter Kontrolle gehabt; eine Notfallabschaltung wäre möglich gewesen.

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Französische Atomaufsicht weist Vorwürfe wegen Fessenheim zurück

(Bild: Florival_fr:florial fr, (CC BY-SA 3.0))

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Von
  • dpa

Die französische Atomaufsicht ASN hat Vorwürfe wegen eines Zwischenfalls im Atomkraftwerk Fessenheim im Jahr 2014 zurückgewiesen. Nach einem Wassereinbruch in Schaltschränke war ein Reaktor heruntergefahren worden, dazu wurde Bor ins Kühlwasser geleitet.

"Das Verfahren ist atypisch", zitierte die Regionalzeitung Dernières Nouvelles d'Alsace am Samstag die Regionalchefin der ASN Straßburg, Sophie Letournel. "Aber das ist keine Notfall-Prozedur. Der Betreiber ist zu jedem Zeitpunkt im Rahmen der normalen Verfahren geblieben, um die Situation zu managen, die im Übrigen kontrollierbar geblieben ist."

WDR und "Süddeutsche Zeitung" hatten am Freitag berichtet, die Behörde habe den Vorfall heruntergespielt. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks erneuerte daraufhin ihre Forderung, das französische Atomkraftwerk nahe der deutschen Grenze vom Netz zu nehmen.

Letournel betonte, dass eine Notabschaltung immer noch möglich gewesen wäre. Die französische Zeitung wies zudem darauf hin, dass die Information über den Einsatz von Bor auf der Webseite der ASN zu finden gewesen sein: Zwar wurde dieser in der ersten Mitteilung zu dem Vorfall im April 2014 nicht erwähnt. Sie ist aber in einem ebenfalls veröffentlichten Brief an den Direktor des Kernkraftwerks über die nach dem Störfall angesetzte Inspektion vermerkt.

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Seit März 1984 ist Block C des AKW im bayerischen Gundremmingen in Betrieb. Block A war von 1967 bis 1977 in Betrieb. Der 1984 ans Netz gegangene Block B wurde am 31. Dezember 2017 abgeschaltet, Block C – ebenfalls 1984 in Betrieb genommen – folgte Ende 2021. (Bild: kkw-gundremmingen.de)

(se)