Bitcoins kaufen: Schritt für Schritt

Die Krypto-Währung Bitcoin ist zwar nach wie vor nicht im Mainstream angekommen, dennoch kann man mittlerweile eine ganze Menge an Produkten und Dienstleistungen damit bezahlen. Mit einem deutschen Konto an Bitcoins zu kommen, ist aber zumindest am Anfang ein Geduldsspiel.

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Bezahlen mit Bitcoins: Schritt für Schritt
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Sie wollen ein Produkt oder eine Dienstleistung mit Bitcoin bezahlen? Wenn Sie nicht zufällig Bekannte haben, die die Währung nutzen und zum Umtausch gegen Euro bereit sind, sind Sie auf eine Online-Tauschplattform angewiesen.

Wie auch bei anderen Geldgeschäften, bevorzugen die meisten wahrscheinlich einen hiesigen Anbieter. Da führt kein Weg an Bitcoin.de vorbei – durch die Partnerschaft mit der Online-Bank Fidor und regelmäßige Sicherheits-Audits lässt der Anbieter aus Herford kein zweites Mt. Gox befürchten: Der einstige größte Handelsplatz für Bitcoins meldete 2014 Insolvenz an.

Registrieren Sie sich zunächst mit Ihrer E-Mail-Adresse bei Bitcoin.de. Anschließend folgt die Eingabe persönlicher Daten. Diese werden über einen Bestätigungscode, der aufs Smartphone gesendet wird, verifiziert.

Wer Bitcoins kaufen will, muss einige Verifikations-Hürden überwinden.

(Bild: Screenshot)

Als nächstes müssen Sie ihr Bankkonto, das sie für den Handel nutzen wollen, bestätigen. Wer bei der Fidor-Bank ein Konto hat, kann sich diesen Schritt sparen, weil die Onlinebank und Bitcoin.de eine enge Partnerschaft eingegangen sind. Kunden anderer Banken müssen hingegen einen Verifikationsprozess durchlaufen, für den Bitcoin.de meist auf den Anbieter "Sofortüberweisung" zurückgreift.

Für manche Banken bietet Bitcoin.de auch ein eigenes, ähnliches Verfahren. Bei beiden Möglichkeiten müssen Sie jedoch Zugangsdaten zu ihrem Online-Banking offenlegen, wovon wir entschieden abraten. Fragen Sie lieber per Mail oder Telefon beim Bitcoin.de-Support nach Post-Ident. Die Gebühren dafür müssen Sie aber selbst tragen und per Überweisung vorab zahlen.

Alternativ ist auch Video-Ident möglich, also eine Verifikation per Video-Chat mit einem Dienstleister. Auch hier müssen Sie die Gebühren im Vorfeld überweisen. Für Post-Ident müssen Sie 1 Euro zahlen, die Video-Variante kostet laut Bitcoin.de knapp 10 Euro. Wenn Sie Post-Ident wählen, werden ein paar Tage ins Land ziehen, bis Ihr Konto verifiziert ist. Hat Bitcoin.de mitgeteilt, dass die Daten erfolgreich geprüft wurden, kann es an den Kauf der Bitcoins gehen.

Bitcoin ist im technischen Sinne noch keine vollständige Börse, die mit automatischem Handelssystem Kauf- und Verkaufsangebote zusammenführt. Sie funktioniert eher wie eine Art eBay, bei dem man sich sein handelswilliges Gegenüber selber aussucht. Klicken Sie beim „Mein Bitcoin.de“-Menü auf Marktplatz. Hier können Sie entweder ein Kaufangebot platzieren oder Verkäufer-Listen einsehen.

Käufer und Verkäufer sind auf Bitcoin.de übersichtlich aufgelistet.

(Bild: Screenshot)

Für den Kauf suchen Sie sich jemanden aus der Liste aus. Die Option „nur Angebote anzeigen, die ich mit meinem Trust-Level, Legitimations-Status und dem Sitz meiner Bank bedienen kann“ sollte dabei angehakt sein. Ebenso empfehlen wir, ausschließlich vollständig identifizierte Verkäufer auszuwählen und die Banken auf den Sitz der eigenen Hausbank zu beschränken. Angezeigt wird nicht nur wie viele Bitcoins der jeweilige Käufer anbietet, in Klammern steht auch immer die Mindest-Stückelung, in der verkauft wird.

Auch hier ist es für Fidor-Kontoinhaber deutlich leichter: sie können über einen recht komfortablen Expressdienst mit anderen Fidor-Nutzern handeln. Für alle anderen gestaltet sich der Bitcoin-Einkauf komplizierter: Sie müssen den Gegenwert der Bitcoins an die Bankverbindung ihres Verkäufers überweisen und binnen einer Stunde auf Bitcoin.de bestätigen, dass Sie überwiesen haben. Nicht vergessen: Bei der Überweisung unbedingt die Transaktions-ID als Verwendungszweck angeben.

Der Verkäufer wird den Geldeingang hoffentlich schnell bestätigen und die Coins an ihr Bitcoin.de-Konto anweisen. Beachten Sie, dass Bitcoin.de ein Prozent Gebühr nimmt – jeweils zur Hälfte vom Käufer und Verkäufer getragen. Nach einer erfolgreichen Transaktion muss man sich manchmal gedulden, denn bis alles erledigt ist, können auch schon mal zwei Tage ins Land gehen. (fab)