Stuttgart löst zum dritten Mal Feinstaubalarm aus

Zum dritten Mal nach Mitte Januar und Ende Februar gilt von Mittwochnacht (9. März 2016) an in Stuttgart Feinstaubalarm. Ab Mitternacht sind die Autofahrer aufgerufen, freiwillig auf Fahrten in den Stuttgarter Talkessel zu verzichten

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(Bild: Bosch)

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Von
  • Martin Franz

Zum dritten Mal nach Mitte Januar und Ende Februar gilt von Mittwochnacht (9. März 2016) an in Stuttgart Feinstaubalarm. Ab Mitternacht sind die Autofahrer aufgerufen, freiwillig auf Fahrten in den Stuttgarter Talkessel zu verzichten. Holzöfen, die nur als Zusatzheizung verwendet werden, sollen schon von Dienstagabend an nicht mehr angefeuert werden. Beim bundesweit ersten Feinstaubalarm im Januar 2016 hatte es nach Zählungen knapp fünf Prozent weniger Autoverkehr gegeben – deutlich zu wenig, um die Luftverschmutzung nachhaltig zu reduzieren, wie es später hieß. Zahlen zum zweiten Alarm liegen noch nicht vor.

Bei den Emissionen von Dieselmotoren hat sich in den vergangenen 25 Jahren ein Menge getan, wie diese Grafik von Bosch zeigt. Für stark sinkende NOx-Werte in topografisch schwierigen Städten wie Stuttgart müssten vermutlich noch mehr alte Diesel ausgesperrt werden, als das aktuell der Fall ist.

(Bild: Bosch)

In der Stuttgarter Innenstadt werden seit etlichen Jahren die bundesweit höchsten Feinstaub-Werte gemessen. An der Messstation Neckartor wurden die EU-Grenzwerte bis Mitte Februar 2016 an 11 Tagen überschritten, erlaubt sind im ganzen Jahr maximal 35 Tage. Direkte Sanktionen aus Brüssel drohen bei Überschreitung noch nicht. Die Stadt Stuttgart hat aber Fahrverbote angekündigt, sollte sich die Lage bis zum Jahr 2018 nicht bessern.

Das Ende des dritten Feinstaubalarms ist laut Stadt noch nicht absehbar. Dazu müsse der Deutsche Wetterdienst (DWD) eine Verbesserung des Luftaustausches im Talkessel vorhersagen. Dies sei bis einschließlich Freitag (11. März 2016) nicht der Fall, hieß es am Dienstag. Stadt und Land appellierten nochmal an die Stuttgarter und die Pendler: Auto stehen, Komfortkamine aus lassen. Zumindest eine Autofahrt fällt definitiv aus: Das Schauspiel Stuttgart hat die für Mittwochabend geplante Vorstellung von „Autostück. Belgrader Hund“ ersatzlos gestrichen. Das Stück spielt in einem Kleinbus, der mit drei Zuschauern durch die Stadt fährt.

(dpa) (mfz)