Debian gibt Webbrowser Iceweasel auf und setzt wieder auf Firefox

Der Standard-Browser von Debian heißt in Zukunft wieder Firefox, weil einige Unstimmigkeiten zwischen Debian- und Mozilla-Machern geklärt werden konnten. Der Mailer Icedove wird durch Thunderbird ersetzt.

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Debian gibt Iceweasel auf und setzt wieder auf Firefox
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis

Das Debian-Projekt gibt den hauseigenen Browser Iceweasel in den nächsten Monaten auf und setzt stattdessen wieder standardmäßig auf Firefox. Dieser Schritt erfolgt rund neuneinhalb Jahre, nachdem das Debian-Projekt Iceweasel aus der Taufe gehoben hat, der von Details abgesehen immer nur ein Firefox mit anderem Namen und eigenem Logo war.

Iceweasel war 2006 nach Auseinandersetzungen über die Verbreitungsbedingungen von Firefox und Thunderbird entstanden, bei denen das für seine Linux-Distribution bekannte Debian-Projekt und die Mozilla Corporation nicht überein kamen.

Die Macher von Firefox und Thunderbird haben zwischenzeitlich ihre Verbreitungsbedingungen mehrfach überarbeitet, wodurch diese nun auch kompatibel zu den Richtlinien und Erwartungen des Debian-Projekts sind. Zudem hat sich eine Vertrauensbasis zwischen den Debian- und Mozilla-Mitstreitern entwickelt, daher sind Befürchtungen vom Tisch, Debian könnte Firefox so sehr ändern, dass es dem Ansehen von Firefox schaden würde. Details zu dem Ganzen finden sich im Bug-Tracker von Debian oder einem Bericht von LWN.net.

Firefox-Pakete, die Iceweasel ersetzen, sind gerade auf dem Weg in die Unstable-Entwicklungslinie von Debian. Bei der Stable-Reihe, die derzeit Debian 8 (Jessie) repräsentiert, soll der Umstieg einige Wochen nach Einführung des nächsten Firefox-Version erfolgen, die als Extended Support Release (ESR) gilt – das sollte in ungefähr drei Monaten der Fall sein. Einen ähnlichen Wechsel plant das Debian-Projekt auch für den Icedove, um den Thunderbird-Rebrand durch das Original des Mozilla-Projekts zu ersetzen. (thl)