Programmiersprache Scala bekommt Open-Source-Stiftung

The Scala Center soll erfahrene Entwickler dazu bringen, sich an der Verbesserung der funktionalen und objektorientierten Programmiersprache zu beteiligen und Neulingen den Einstieg in Scala durch Onlinekurse und Ähnliches erleichtern.

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Scala bekommt Open-Source-Stiftung
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Julia Schmidt

Die funktionale und objektorientierte Programmiersprache Scala bekommt laut Mitentwickler Martin Odersky mit The Scala Center eine Stiftung, um ihre Weiterentwicklung besser zu planen und Sprachinteressierten einen besseren Einstieg zu ermöglichen. Eines der Ziele sei eine bessere Abstimmung mit der mittlerweile gut eine halbe Million Entwickler umfassenden Community, um gemeinsame Ziele zu formulieren und nicht nur die eigenen Ressourcen zu deren Erreichen einzuplanen, sondern auch motivierte Freiwillige sinnvoll einzubinden.

Da sich Scala zudem durch die Kombination funktionaler und objektorientierter Elemente stark von anderen Sprachen unterscheide, sei es sinnvoll, in gezielte Lernmaßnahmen zu investieren, damit Neulinge gleich den richtigen Umgang mit der Sprache lernen. Weitere Aufgabe des Centers sei es daher, die Online-Weiterbildungsmöglichkeiten auszubauen und in ein größeres Konzept zu integrieren. In diesem würde die Sprache nicht mehr für sich, sondern im Kontext funktionaler Programmierung und Datenanalyse mit Scala und Spark stehen.

Für etablierte Scala-Projekte soll sich mit der Neugründung nichts ändern, und auch das bis vor kurzem als Typesafe bekannte Unternehmen Lightbend wird weiterhin eine stabile Scala-Distribution veröffentlichen. Allerdings plane das Center, die Sichtbarkeit verschiedener Projekte durch einen zentral gepflegten Package Index zu verbessern und je nach verfügbaren Mitteln beim Vorantreiben allgemein wichtiger Projekte zu helfen. Als Erstes soll etwa Scala.js, ein Scala-zu-JavaScript-Compiler, Förderung erhalten.

Das Scala Center ist als eigenständige Einheit des École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL), wo Scala entwickelt wird, angesetzt. Es ist unabhängig von der Scala Research Group und finanziert sich durch Gelder des EPFL und industriellen Mitgliedern, zu denen zur Gründung Goldman Sachs, IBM, Lightbend, Nitro und Verizon zählen. Die Leitung des Centers übernehmen zunächst die geschäftsführende Direktorin Heather Miller und Chefingenieur Jon Pretty. (jul)