GDC: "Her Story" und "The Witcher 3: Wild Hunt" räumen Spielepreise ab

Zur Halbzeit der Game Developers Conference werden traditionell die besten Spiele des Vorjahres prämiert. 2016 sackten ein interaktiver Krimi und ein Rollenspiel mehr Preise ein als alle anderen Nominierten.

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IGF- und Game Developer Choice Awards: "Her Story" und "The Witcher 3: Wild Hunt" räumen ab

Die Auszeichnungen "Beste Grafik" und "Bestes Studiodebüt" erhielt das Plattformspiel Ori and the Blind Forest beziehungsweise dessen Entwickler Moon Studios, zu dem auch zahlreiche Mitarbeiter aus Deutschland gehören.

(Bild: heise online / Roland Austinat)

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Von
  • Roland Austinat

Der britische Indie-Entwickler Sam Barlow hat für seinen interaktiven Krimi Her Story auf der Game Developers Conference 2015 gleich fünf Preise abgeräumt. Der Titel gewann bei den 18. Independent Games Festival Awards den mit 30.000 US-Dollar dotierten Seumas McNally Grand Prize und den Preis für die beste Erzählung.

Bei den "großen" Preisen, den 16. Game Developers Choice Awards, gab es für Barlow noch drei weitere Auszeichnungen: den Innovationspreis, erneut den Preis für die beste Erzählung und den Preis für das beste Handheld-/Mobilspiel.

Beim Preis "Spiel des Jahres" ließ The Witcher 3: Wild Hunt hochverdient so hochkarätige Konkurrenten wie Fallout 4, Metal Gear Solid 5, Bloodborne und Rocket League hinter sich. Das Open-World-Rollenspiel der polnischen Entwickler CD Projekt wurde außerdem für die beste Technik ausgezeichnet.

Der Preis für das bestes Design ging an Rocket League, ein Fußballspiel, das mit Raketenautos gespielt wird, während die Auszeichnungen "Beste Grafik" und "Bestes Studiodebüt" an das zauberhafte Plattformspiel Ori and the Blind Forest beziehungsweise dessen Entwickler Moon Studios ging. Zum virtuellen Studio, dessen Mitarbeiter sich erstmals auf der E3 vor zwei Jahren trafen, gehören auch zahlreiche Mitarbeiter aus Deutschland.

Große Verlierer des Abends: die je dreifach nominierten Star Wars: Battlefront und Fallout 4. Immerhin erhielt Fallouts Designchef Todd Howard den Preis für sein Lebenswerk. Seit 22 Jahren arbeitet er bei den Bethesda Game Studios an Titeln wie Oblivion, Skyrim und Fallout 3 und 4.

Mit dem Pionier-Preis wurde Markus Persson, Gründer von Mojang und Produzent von Minecraft belohnt. Neben seinen Verdiensten für die Indie-Szene sorgte er mit Minecraft für einen erdrutschartigen Durchbruch für Sandbox-Spiele. Tracy Fullerton, Professorin an der University of Southern California, wurde mit dem Ambassador Award geehrt. Seit 25 Jahren wirkt sie als Designerin und Lehrerin und setzt sich für Indie-Games und die Nachwuchsentwicklung ein.

Besonders experimentelle Indie-Spiele werden alljährlich mit dem Nuovo-Preis prämiert. Dieses Jahr ging die Trophäe an Cibele von Star Maid Games, einer autobiografischen Geschichte um Liebe, Sex und Internet.

Einige Sieger der 8. Independent Games Festival Awards (13 Bilder)

In Her Story muss ein Kriminalfall anhand aufgezeichneter Polizeiinterviews gelöst werden.
(Bild: Sam Barlow/Her Story)

Jennifer Jiao Hsia und Alec Thomson schufen mit Beglitched das beste Studentenspiel: In einer Art Parodie auf Bejeweled bekommt der Spieler es darin beim Aneinanderreihen von Edelsteinen mit Computerviren und intelligentem Spam zu tun. Das Publikum kürte das augenzwinkernde Retro-Rollenspiel Undertale sowie das Episoden-Adventure Life is Strange zu seinen Favoriten.

Bewegend wurde es kurz vor Ende der Veranstaltung, als der verstorbenen Entwickler des vergangenen Jahres gedacht wurde. Einer fehlte scheinbar: Nintendo-Chef Satoru Iwata. Doch zu seinen Ehren wurde ein zu Herzen gehendes Zeichentrickvideo produziert, nach dessen Ende es stehende und lang anhaltende Ovationen gab.

(anw)