ProtonMail hat Betastatus verlassen

Später als vorgesehen öffnet ProtonMail seinen kostenlosen, verschlüsselnden Mail-Service. Außerdem sind nun Apps für Android und iOS erhältlich.

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ProtonMail hat Betastatus verlassen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Holger Bleich

Der verschlüsselnde E-Mail-Dienst ProtonMail hat den Betastatus verlassen. Jeder könne sich nun direkt für den in der Basis-Variante kostenlosen Service anmelden und loslegen, teilte das gleichnamige Schweizer Unternehmen mit. Parallel hat ProtonMail seine Apps für Android und iOS in den Stores zum Download freigegeben.

In der kostenlosen Variante "ProtonMail Free" sind 500 MByte Speicherplatz enthalten. Allerdings darf man nur maximal 150 Nachrichten pro Tag senden. "ProtonMail Plus" bietet 5 GByte Platz und den Versand von 1000 Mails täglich – und kostet 5 Euro pro Monat.

Eigentlich wolle ProtonMail die Betaphase bereits Ende Januar beendet haben. Warum es erneut zu Verzögerungen kam, ist nicht bekannt. Ursprünglich hatte man geplant, nur kostenpflichtige Accounts anzubieten. Angesichts der "jüngsten Maßnahmen gegen Verschlüsselung" in den USA habe man sich nun anders entschieden. "Der beste Weg um sicherzustellen, dass nicht in Verschlüsselung und das Recht auf Privatsphäre eingegriffen wird, ist es, die nötigen Werkzeuge so schnell wie möglich in die Hand der Öffentlichkeit zu geben", erklärten die Unternehmensgründer in einem Blogpost.

Nutzer von ProtonMail greifen über das Web-Frontend oder die Apps auf ihr Postfach zu. IMAP oder POP ist im Konzept nicht vorgesehen, denn die Ver- und Entschlüsselung geschieht nach eigener Methode im Web- oder App-Client. Im August 2015 veröffentlichte ProtonMail den Quellcode seines damals aktuellen Webclients "ProtonMail 2.0".

Das ursprünglich am CERN erdachte ProtonMail-Prinzip war 2013 von den Forschern Jason Stockman, Andy Yen und Wei Sun in ein Unternehmen überführt worden. Nach deren Angaben nutzen zurzeit rund eine Millionen Kunden den Dienst. Zuletzt war er im November 2015 in den Schlagzeilen, als er wiederholt wegen DDoS-Attacken zusammengebrochen war. (hob)