Steve Ballmer wird 60: Der Mann, der den Laden schmiss

In der Microsoft-Ehrendivision ist Steve Ballmer nach Bill Gates und Paul Allen bestenfalls die Nummer 3. Programmieren konnte er auch nicht. Dennoch bewies er Führungsstärke.

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Steve Ballmer

(Bild: dpa, Britta Pedersen/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Heute feiert Steve Ballmer, ein Amerikaner mit schweizerischen Wurzeln, seinen 60. Geburtstag. In der Kultur der Nerds hat er sich mit Tänzchen zu Ehren der Entwickler verewigt. Längst hat er Frieden mit dem von ihm einstmals befeindeten Linux gemacht. Als Eigentümer der Los Angeles Clippers und Twitter-Investor hat er anderes im Sinn.

Steve Ballmer ist der personifizierte Nachzügler und das störte ihn niemals. Er wurde zu Microsoft geholt, als es ums "Business" ging und ließ für das Start-Up eine sichere Karriere bei Procter & Gamble sausen. Nach Bill Gates und dem früh ausgeschiedenen Paul Allen trieb er Microsft voran, egal ob er den Verrückten vom Dienst mimte oder den "Bad Boy Ballmer" hervorkehrte. Nach Larry Ellison von Oracle ist Ballmer die Nummer zwei im Ranking all der Management-Bücher, die den IT-Lenkern Fehler, Versagen und Schlimmeres vorwerfen.

Steve Ballmer (7 Bilder)

Auf der TechEd 2005 zeigte Ballmer ein ThinkPad X41 von Lenovo.

Unter seiner Ägide verschätzte sich Microsoft in der Entwicklung von Smartphones und besonders der Tablets und erkannte zu spät die Bedrohung durch Google: Für Ballmer war Eric Schmidt nur der "Netware-Typ" von Novell. Dennoch steuerte er Microsoft bis zu seinem Abschied im Jahre 2013 in turbulenten Zeiten durch Antitrust-Klagen und gesellschaftliche Umbrüche. Das Magazin Forbes bezeichnete ihn 1997 als "George Patton der Softwarebranche", was ihn sehr amüsierte.

Heute ist Steve Ballmer einer der größten Aktienbesitzer von Microsoft und verfolgt mit seiner Basketball-Mannschaft ehrgeizige Pläne. Daneben ist er Mitglied einer Kommission, die die Verwaltungskosten der US-Regierung und der Bundesstaaten unter die Lupe nimmt. Zusammen mit seiner Frau Connie unterstützt er Projekte, die Kinder in benachteiligten Familien fördern.

(kbe)