Entsperrhack: FBI will weitere iPhones und iPods knacken

Nachdem es der Bundespolizei mit Hilfe einer Spezialfirma gelungen war, das iPhone 5c eines Terrorverdächtigen zu entsperren, soll die Methode nun auch anderen US-Behörden angeboten werden.

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Entsperrhack: FBI will weitere iPhones und iPods knacken

(Bild: dpa, Michael Kappeler)

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Apple vs. FBI: Streit über iPhone-Entsperrung

Das FBI will seine im Fall San Bernardino erfolgreich angewendete iPhone-Entsperrmethode auch anderen US-Strafverfolgern zur Verfügung stellen. Die Bundespolizei hat einem Staatsanwalt in Arkansas angeboten, ein iPhone und einen iPod zu knacken, die von zwei Teenagern verwendet wurden, die unter Mordverdacht stehen, meldet AP.

Der zuständige Richter genehmigte einen Verfahrensaufschub, damit die Staatsanwaltschaft sich Hilfe suchen kann, die Geräte zu entsperren. Beide Verdächtige, die ein Paar umgebracht haben sollen, hatten sich zuvor für unschuldig erklärt.

Nähere Details zu den Geräten, um die es im Fall Arkansas geht, liegen bislang nicht vor. So ist noch unklar, ob die betroffenen Geräte mit der gleichen Betriebssystemversion laufen wie das iPhone 5c im Fall San Bernardino. Auch Angaben zum iPhone-Modell fehlen noch. Die Strafverfolger sollen bereits seit vergangenem Juli im Besitz der Geräte sein. Das wiederum spricht dafür, dass auf ihnen kein iOS 9 läuft – das ist erst seit September offiziell verfügbar.

Das FBI hatte nach dem gelungenen Hack des iPhone 5c eines Terrorverdächtigen eine Klage gegen Apple ausgesetzt. Die Bundespolizei hatte zuvor von dem iPhone-Hersteller gefordert, eine Spezialversion von iOS zu schreiben, um den PIN-Code des betroffenen iPhone 5c beliebig häufig ausprobieren zu können. Ansonsten hätte sich das Gerät nach zehn Fehlversuchen gelöscht.

Wie dem FBI das Knacken gelang, ist nach wie vor unbekannt. Angeblich soll das israelische Unternehmen Cellebrite geholfen haben. Eine mögliche Methode wäre, den NAND-Chip auszulöten und mehrmals neu einzuspielen. Ob das FBI Apple seine Methode nennen muss, ist unter Juristen umstritten. Möglich ist auch, dass der Hack über eine noch nicht offengelegte Sicherheitslücke erfolgte. (bsc)