Ägypten: Streit um Überwachung sorgte für Schließung von Facebooks Free Basics

Facebook hat sich angeblich dem Wunsch der ägyptischen Regierung nach einer Kooperation zur Überwachung des kostenlosen Online-Angebots Free Basics widersetzt. Das sei der wahre Grund für dessen Schließung Ende 2015.

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Mark Zuckerberg

(Bild: dpa, Peter Dasilva/Archiv)

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Ägypten hat Facebooks Online-Angebot Free Basics Ende 2015 geschlossen, weil das Unternehmen sich geweigert hat, staatliche Überwachungswünsche zu erfüllen. Das berichtet Reuters unter Berufung auf zwei anonyme, mit den Vorgängen vertraute Quellen, die aber auch nicht mehr Details liefern. Als die Genehmigung für Free Basics am 30. Dezember nicht erneuert worden war, hatte das zuständige Telekommunikationsministerium keine Begründung geliefert. Später sei erklärt worden, das Angebot mit einem kostenlosen Zugang zu ausgewählten Internet-Angeboten sei schädlich für die Konkurrenz. Nun könnte aber der wahre Grund offengelegt worden sein: Facebook hatte sich dem Wunsch widersetzt, Ägyptens Behörden eine Umgehung der eingebauten Sicherheitsmaßnahmen zu erlauben.

Mit der Free-Basics-App bietet Facebook Kunden ausgewählter Provider in mehreren Dutzend Ländern einen kostenlosen Zugang zu einigen Internetdiensten, darunter auch das eigene soziale Netzwerk. In Ägypten nutzten das angeblich drei der neunzig Millionen Einwohner – eine Million Menschen hätten dadurch erstmalig Zugang zum Internet gehabt.

Auch wenn Facebook das Angebot mit solchen Zahlen bewirbt, gibt es trotzdem immer wieder Kritik von Internetaktivisten. Die geißeln den Verstoß gegen die Netzneutralität. Sie fürchten, dass die grundlegende Offenheit des Internet geschwächt wird. Mit dieser Argumentation wurde jüngst in Indien ein Ende von Free Basics erreicht.

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(mho)