Von Lochkarten zu Webservices: IBM i 7.3

Die neue Version 7.3 von IBMs Betriebssystem für Power-Systeme "i" erlaubt maßgeschneiderte Datenzugriffe. In der noch aus der Lochkartenzeit stammenden Programmiersprache RPG sollen Programmierer leicht Webservices entwickeln können.

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IBM i 7.3
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan Bundesmann

Mit Version 7.3 macht das Betriebssystem i für IBMs Power-Systeme nach 3 Technology Refreshs (TR) für i 7.2 wieder einen größeren Schritt. Die neue Version soll ab 15. April verfügbar sein.

Auf Betriebssystemebene stellt "Authority Collection" in IBM i 7.3 Schnittstellen bereit, um Informationen über Objekt-Zugriffe während eines beliebigen Programmablaufs zu sammeln. Damit können Systemadministratoren die Objekte vor unerlaubtem Zugriff absichern oder später Unregelmäßigkeiten aufspüren. Desweiteren nimmt das System eine Prüfung des Netzwerkverkehrs vor. Mit der aktuellen Version beschränkt sich dieses Auditing nicht mehr rein auf TCP, sondern umfasst auch UDP, System SSL/TLS, VPN und IPsec.

Zwei Erweiterungen für die hauseigene Datenbank DB2 erlauben Nutzern laut IBM detaillierte Analyse der Daten und mit den "temporal capabilities" das Betrachten historischer Daten. Die Remote-Verwaltung i Access wird in Version 1.1.5.1 mitgeliefert. Sie bietet als Neuerungen graphisches Debugging und ein Dashboard für den mobilen Client. Als HTTP-Server kommt eine Adaption des Apache zum Einsatz. Sie basiert auf dessen Version 2.4.12. Ebenfalls neu erschienen ist die Verwaltung für virtuelle Maschinen PowerVC in Version 1.3.1, das auf OpenStack aufbaut.

Entwickler für i finden neue Funktionen in RPG. Die Sprache, die IBM ursprünglich für Lochkarten-Umsteiger entwickelt hatte, stellt zum Beispiel eine Reihe von Werkzeugen bereit, um Webservices bereitzustellen - jetzt auch komplett nativ in RPG-Code. Parallel dazu hat IBM entsprechende Funktionen in Cobol integriert. Neu in RPG ist auch die "Free-Form", in der Programmieranweisungen in Spalte 1 beginnen dürfen und keine Längenbeschränkung haben, während in der alten "Fixed-Form" nur die Spalten 6 bis 80 Code enthalten durfte.

i 7.3 läuft auf Power8-, Power7- oder Power7+-Systemen. Logical Partitions, IBMs Virtualisierung, können auf Power8 48 Kerne, auf Power7 32 Kerne zugewiesen werden. Werden größere Partitionen benötigt, stellt IBM in Aussicht, dies von seinen Technikern individuell einrichten zu lassen. (jab)