Nach Pfefferspray-Vorfall: US-Uni zahlt 175.000 US-Dollar für Suchmaschinenoptimierung

Weil sie in Trefferlisten bei Suchmaschinen wie Google vor allem mit einem hässlichen Vorfall während eines Studentenprotests in Verbindung gebracht wurde, gab eine US-Uni jede Menge Geld aus, um diese Listen zu bereinigen.

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Nach Pfefferspray-Vorfall: US-Uni zahlt 175.000 US-Dollar für Suchmaschinenoptimierung

Das Bild des sprayenden Polizisten ging um die Welt.

(Bild: Screenshot: The Sacramento Bee)

Lesezeit: 2 Min.

Die University of Californa, Davis hat mindestens 175.000 US-Dollar bezahlt, um negative Berichte aus Trefferlisten bei Suchmaschinen wie Google zu drängen und damit im Internet besser zu verstecken. Das berichtet The Sacramento Bee unter Berufung auf interne Dokumente. Wie die US-Zeitung erklärt, ging es der Öffentlichkeitsabteilung der Universität dabei um die Berichterstattung über einen Vorfall, der im November 2011 bei einem Studentenprotest passiert war und weltweite Aufmerksamkeit erregt hatte. Ein Polizist hatte friedlich protestierende Studenten wahllos mit Pfefferspray eingesprüht.

Wie die Zeitung zitiert, beauftragte die Universität später ein Marketingunternehmen damit, eine "schnellere Entfernung von Erwähnungen des Vorfalls in Trefferlisten zur Universität und deren Kanzlerin" zu erreichen. Das sei Teil einer aggressiven und umfassenden Online-Kampagne gewesen, mit der die negative Berichterstattung unsichtbarer gemacht werden sollte. So etwas sei beispielsweise für eine Person nachvollziehbar, die verleumdet werde, zitiert die Zeitung einen PR-Berater. Aber bei einer öffentlich finanzierten Universität, sei das eine ganz andere Sache. Dort könne man nicht gedacht haben, das geheim halten zu können.

Das Budget der Universität für Öffentlichkeitsarbeit sei unter der aktuellen Kanzlerin Linda Katehi innerhalb von sechs Jahren außerdem von rund 3 Millionen US-Dollar auf fast 5,5 Millionen gestiegen, ergänzt die Zeitung noch. Außerdem gebe des derzeit wieder Proteste gegen Katehi: Studenten haben demnach Teile von deren Bürogebäude seit Mitte März besetzt und fordern ihren Rücktritt. (mho)