Linux-Distributionen unterstützen bald Vulkan und OpenGL 4.2

Das im Sommer erwartete Mesa wird einen Vulkan-Treiber für die Grafikkerne mitbringen, die in aktuellen Intel-Prozessoren stecken. Der OpenGL-Treiber für moderne Radeon-GPUs wird mindestens OpenGL 4.2 und vermutlich sogar OpenGL 4.3 unterstützten.

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Linux-Distributionen unterstützen bald Vulkan und OpenGL 4.2

Vulkan-Test-App "vkcube" unter dem Wayland-Compositor Weston.

(Bild:  Collabora)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis

Linux-Distributionen werden in einigen Monaten einen Treiber für Intel-Hardware mitbringen, der die Anfang des Jahres eingeführte 3D-Programmierschnittstelle Vulkan unterstützt. Der Support für den Direct3D-12-Konkurrenten der OpenGL-Macher ist jetzt absehbar, denn der von Intel entwickelte Vulkan-Treiber ist in den Entwicklerzweig von Mesa eingeflossen – der Open-Source-Software also, die alle Linux-Distributionen für PCs standardmäßig einrichten, weil sie viele der gängigen Linux-Treiber zur Hardware-beschleunigten Verarbeitung von 3D, Video und OpenCL enthält.

Auch AMDs Entwickler waren aktiv, denn sie haben den zu Mesa gehörenden OpenGL-Treiber radeonsi um Unterstützung für OpenGL 4.2 erweitert. Dadurch sollten mit der nächsten Mesa-Version auch Spiele und Anwendungen laufen, die diesen OpenGL-Stand voraussetzen, denn bisher beherrscht der Treiber lediglich OpenGL 4.1.

Radeonsi unterstützt fast alle Funktionen von OpenGL 4.3; die Entwickler anderer OpenGL-Treiber für Linux haben noch mehr Arbeit vor sich.

(Bild: Screenshot von mesamatrix.net )

Die Spiele-Kompatibilität dürfte sich sogar noch weiter verbessern, denn der Treiber wird wahrscheinlich in Kürze um OpenGL-4.3-Support erweitert. Alles dazu Nötige liegt schon bereit, ist aber in den Entwicklerzweig von Mesa noch nicht eingeflossen, weil die Unreal-Spiele-Engine nach Aktivieren des 4.3-Supports plötzlich Fehler gezeigt hat, denen die Entwickler erst noch nachgehen wollen.

Die Mesa-Version, die die erwähnten Neuerungen enthält, dürfte Ende Juni oder einige Wochen später erscheinen und wenige später in die ersten Linux-Distributionen einfließen. Normalerweise hätte die nächste Mesa-Version die Versionsnummer 11.3 bekommen; durch den Vulkan-Treiber und den Support für einen neueren OpenGL-Version dürfte es die Versionsnummer 12.0 werden, wenn die Entwickler ihr bisheriges Bezeichnungsschema beibehalten.

Die ersten Distributionen liefern derweil das vor zwei Wochen freigegebene Mesa 11.2 aus. Auch das am Donnerstag, den 21. April erwartete Ubuntu 16.04 LTS wird diese Mesa-Version nutzen, die unter anderem einigen Performance-Verbesserungen gebracht hat. Mit Mesa 11.2.1 ist seit kurzem auch die erste überarbeitete Fassung der derzeit neuesten Mesa-Generation erhältlich. (thl)