Ubuntu LTS: Lauter Sicherheitslücken trotz Langzeitpflege

Langzeitpflege versprechen die Macher des kürzlich veröffentlichten Ubuntu 16.04. Das klingt nach Rundum-Schutz, ist aber nur die halbe Wahrheit: In diversen Anwendungen klaffen Sicherheitslücken – auch in populären Multimedia-Paketen.

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Ungepflegte Pakete in Ubuntu 16.04

Bei der Installation von Ubuntu 16.04 LTS landet leicht Software auf der Platte, bei der niemand Sicherheitslücken stopft.

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis

Das vor wenigen Tagen erschienene Ubuntu 16.04 ist wieder eine Version mit Long Term Support (LTS). Für solche verspricht Canonical fünf Jahre Pflege. Die Ubuntu-Macher sichern diese aber nur für einen Teil des Software-Angebots zu. Wenn man sich die beiden vorangegangenen LTS-Releases heute näher ansieht, stößt man daher schnell auf Software mit seit langem bekannten Sicherheitslücken.

Ubuntu 16.04 LTS (23 Bilder)

Vertraute Optik: Ubuntus Unity-Desktop sieht mehr oder weniger aus wie in den Vorversionen.

Die Sicherheitslücken finden sich nicht nur in exotischen Software, sondern auch in Paketen, die sich auf vielen Desktop- oder Server-Installationen finden. Hätte Ubuntu Desktop eine ähnliche Verbreitung wie Android oder Windows, dürften Angreifer sich auf diese Einfallstore stürzen. Dank des Exoten-Status von Linux auf Desktops ist das bislang ein eher theoretisches Problem und der Ruf des "sicheren Desktop-Linux" nicht sonderlich in Gefahr. Wer ein LTS-Ubuntu auf Servern einsetzt, sollte die Problematik aber im Hinterkopf halten, sonst wird der eigene Server irgendwann Teil eines Bot-Netzes.

Nähere Details zum Ganzen liefert ein Hintergrundbericht von c't:

Zu Ubuntu 16.04 siehe der Test in c't 10/16, der vorab auf ct.de erhältlich ist:

(thl)