Außerirdisch inspiriert

Die ESA will mit dem Projekt "Couture in Orbit" den Technologietransfer von Raumfahrttechnologien im alltäglichen Leben fördern. Designer werden so frühzeitig für die Materialien der Zukunft sensibilisiert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.

Mode-Designer holen sich Inspirationen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Studenten der Berliner Modeschule ESMOD haben den Blick für ihre neuesten Entwürfe nach oben gewandt. Das Projekt "Couture in Orbit" soll Raumfahrttechnologien und Design vereinen und Kreativen den Zugang zu neuen Materialien eröffnen. Dahinter steckt natürlich die ESA mit ihrem Technologietransfer-Programm (TTP). Sechs Entwürfe, die im Mai im Science Museum in London präsentiert werden sollen, hat die Jury nun gekürt.

Von Outfits für die Erforschung von Vulkanen und geologischen Stätten (weil Alexander Gerst von Haus aus Geologe ist) über eine Kombination, die mit ihren verschiedenen Stoffschichten auf die Schmelze der Polkappen aufmerksam machen will, bis hin zu einem Design, inspiriert von japanischer Kleidungskultur, das mit seinem androgynen Schnitt einen Ausblick auf Leben auf erdähnlichen Planeten bieten will, haben die Studenten an den verschiedensten Themen angesetzt.

"Wir haben ihnen die Aufgabe gegeben, Mode für den Alltag zu entwickeln und sich dabei von der 'Blue Dot'-Mission von Alexander Gerst inspirieren zu lassen. Außerdem sollten die Themen Erdbeobachtung und Klimawandel eine Rolle spielen – zwei Aspekte, die Alexander Gerst sehr wichtig sind", sagt Rosita Suenson, Koordinatorin des ESA-Projekts "Couture in Orbit", in einer Mitteilung.

Ob es Outfits wie diese tatsächlich in den irdischen Alltag schaffen, bleibt offen. Aber das kann man sich vielleicht auch bei dem ein oder anderen Modestück auf den etablierten Catwalks fragen. Für die Modestudenten und künftige Kleidung sollte wohl eher der Ansatz eine Rolle spielen, Materialien abseits von Baumwolle oder anderen herkömmlichen Fasern zu nutzen.

Spannend ist in diesem Zusammenhang die Unterstützung des Projekts von verschiedenen Firmen. Dazu zählen etwa die Firma Bionic Yarn, die unter anderem Fasern aus recycletem Plastik herstellt, Sympatex, die man durch ihre wasserundurchlässige Kleidung kennt, und 37,5 Technology, die sich etwa auf atmungsaktive Kleidung spezialisiert hat. Insgesamt also interessante Gewebe, die das Thema Nachhaltigkeit einbinden. (jle)