Raspbian-Upgrade mit neuem Bluetooth-Plugin

Mit einem neuen Upgrade bringt das Raspbian-Team seine Linux-Distribution für den Raspberry Pi auf den aktuellen Stand. Vor allem an der Bluetooth-Komponente haben die Entwickler gearbeitet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 21 Kommentare lesen
Raspbian-Upgrade mit neuem Bluetooth-Plugin
Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Gerade für Nutzer des neuen Raspberry Pi 3 ist das aktuelle Upgrade der zugeschnittenen Linux-Distribution Raspbian interessant. Die Entwickler haben dem System einige neue Funktionen für die Hardware spendiert. In der Taskleiste lxpanel der Desktop-Umgebung LXDE findet sich nun ein grafisches Werkzeug zum Verwalten der internen oder einer externen Bluetooth-Komponente. Statt eine der bestehende Implementierungen zu verwenden, hat Simon Long laut der offiziellen Vorstellung des Release sein eigenes Plugin geschrieben.

Mit dem Werkzeug lässt sich sowohl die Sichtbarkeit der Bluetooth-Verbindung einstellen, als auch das gewünschte Gerät auswählen. Ein Assistent soll beim Pairing helfen, das entweder vollständig automatisch abläuft oder die Eingabe eines Codes erfordert. Einmal verbunden, finden sich die Geräte in einer Liste, aus der sie sich auch wieder mit einem Klick entfernen lassen. Beim Neustart des Systems sollte sich Raspbian an die Peripherie erinnern und sich ohne Zutun des Nutzers mit ihr wieder verbinden.

Rasbian Update mit Bluetooth-Funktionen (9 Bilder)

Angeklickt: Bluetooth-Verbindungen lassen sich nun mit einem grafischen Plugin aufbauen. (Bild: Raspberry Pi Foundation)

Wer einen Lautsprecher oder Kopfhörer per Bluetooth verwenden will, muss jedoch noch ein paar Hürden beachten. Nach dem Pairing verwendet Raspbian die Peripherie als primären Ausgang für den Ton, dessen Lautstärke sich wie gewohnt über die Taskleiste steuern lässt. Allerdings erkennt das System solche Bluetooth-Geräte nicht als ALSA-Devices und benötigt zwischengeschaltet PulseAudio. Die meisten Programme wie der Browser Iceweasel oder VLC können ihre Daten an PulseAudio schicken. Die visuelle Programmiersprache Scratch und ausgerechnet das Musik-Coding-Tool Sonic Pi können das hingegen nicht.

Ein weiteres neues Programm ist der SD Card Copier. Mit ihm lassen sich schnell Backups anfertigen, ohne auf das Terminal zugreifen zu müssen. Er kopiert das Betriebssystem von einer SD-Karte zu einer anderen, die in einem USB-Adapter stecken muss. Das Kopieren funktioniert dabei in beide Richtungen, mit der Ausnahme des internen SD-Kartenlesers, auf dem sich das laufende Raspbian befindet.

Bereits von anderen Linux-Distributionen bekannt ist der Editor für Programmierer Geany. Im Gegensatz zum bisher mitgelieferten LXDE-Editor eignet sich das Programm ebenfalls für größere Projekte. Mit an Bord ist nun außerdem die pigpio-Bibliothek. Dank ihr muss man nicht mehr sudo in Programmen verwenden, um auf die GPIOs zuzugreifen.

Zusätzlich zu all den neuen Applikationen haben die Entwickler von früheren Ausgaben bekannte Programme wie Scratch, Sonic Pi, Node-RED, BlueJ und PyPy auf den aktuellen Stand gebracht. Außerdem setzt Raspbian nun den Kernel 4.4 ein. Ein paar kleinere Änderungen gibt es zudem bei der grafischen Oberfläche, darunter ein neuer Dialog zum Herunterfahren, mehr Einstellungen zum Verhalten der Maus, zum Ein- oder Ausschalten einzelner Interfaces sowie zum Leeren des Papierkorbs.

Nutzer eines Jessie-Raspbian können ihr System direkt upgraden. Zudem steht ein Image und ein NOOBS-Installer auf der Webseite zum Herunterladen bereit. (fo)